Am 12.10.2015 führten die beiden Physikkurse der Jahrgangsstufe 12 unter der Leitung von Frau Bruder und Herrn Brandes eine Exkursion zum GSI Helmholtzzentrum für Schwerionen-Forschung in Darmstadt durch. Der Besuch dieses Institutes bietet sich an, weil das Thema „Teilchenbeschleuniger“ im Physik-Unterricht eine große Rolle spielt.

Nach dem Durchgang durch die schwer gesicherten Pforten bekam man zunächst einen informativen Vortrag über die Arbeit der GSI und deren Organisation zu hören. Er wurde von einem engagierten Studenten gehalten und war für alle gut verständlich.

Besonders interessant war die Besichtigung eines Raumes, in dem die Bestrahlungstherapie von Gehirn-Tumoren mit Ionenstrahlen erforscht und die ersten Male erfolgreich durchgeführt wurde. Mithilfe der GSI wurde schließlich das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen NTC in Heidelberg gebaut, wo heute Gehirntumore mit schnellen Ionen bestrahlt werden. Diese Ionenstrahlen eignen sich deshalb besonders gut zur Bestrahlung, weil die Teilchen ihre Energie nur bei einer bestimmten Geschwindigkeit an das Gewebe abgeben. Sind sie langsamer oder schneller, so geben sie ihre Energie nicht ab. Da die Teilchen durch das Gewebe gebremst werden, kann man durch genaues Einstellen der Teilchenenergie Krebszellen fast punktgenau schädigen ohne das umgebende gesunde Gewebe zu verletzen.

Danach wurden wir durch die Anlagen geführt und erhielten aufschlussreiche Einblicke in die Beschleunigertechnologie und in die Anwendungen derselben. Den Teilchenbeschleuniger selbst bekamen wir natürlich nicht zu sehen, denn er war gerade in Betrieb. Die Strahlung, die von einem solchen Beschleuniger ausgeht, wäre zu gefährlich.

Zum Schluss wurden wir in den Kontrollraum des Teilchenbeschleunigers geführt. Hier wird im 24-Stunden-Betrieb die gesamte Anlage gesteuert. Dieser Raum sieht dem Kontrollraum in einem Flughafen-Tower nicht unähnlich.

Bei einer weiteren Exkursion dieser Art wollen wir versuchen, den Besuch der GSI und des NTC in Heidelberg zu verbinden.