Unsere digitale Schule

 

Innovativ – so heißt einer unserer drei Schlüsselbegriffe, mit dem wir das Konzept des Schiller-Gymnasiums beschreiben. Und gerade was das Thema der Digitalisierung angeht, so mussten wir – wie so viele Schulen – während der Pandemie und ihrer Schließzeiten neue Wege gehen, neue Ideen entwickeln, kurz: innovativ sein, um den verlässlichen Unterricht für unsere Schüler nicht nur gewährleisten, sondern ihn auch fortschrittlich und modern gestalten zu können. Nun, nachdem die Lockdowns in die Vergangenheit gerückt sind, die Pandemiesituation aufgehoben wurde, möchten wir Ihnen auf dieser Seite erläutern, mit welchen Konzepten wir die Digitalisierung selbstverständlich in unser Schulbild mit aufgenommen haben.

Office 365 – digital für alle Fälle

Zu Beginn der Lockdowns war es wichtig, auf ein zuverlässiges und funktionell umfangreiches Tool zurückzugreifen, um vor allem den Online-Unterricht zu gewährleisten. Da sich Office 365 nicht nur für Videokonferenzen als dieses Tool herausgestellt hat, nutzen wir bei uns am Schiller-Gymnasium auch weiterhin die umfangreichen Office-Lizenzen von Microsoft. Denn auch ohne digitalen oder hybriden Unterricht hat sich gezeigt, dass Teams die beste Plattform ist, um zwischen Schülern und Lehrern zu kommunizieren, Termine abzusprechen, Projekte zu koordinieren oder Materialien auszutauschen. Für alle Schüler wichtig sind dabei die einzelnen Klassenteams, in denen sie Materialien, Tafelaufschriebe oder wichtige Links für ihre einzelnen Fächer finden können. Auf unserem schulweiten Kanal finden sich wichtige anstehende Termine, eine Büchertauschbörse oder der aktuelle Vertretungsplan.

Alle unsere Schülerinnen und Schüler erhalten von uns eine Office-Lizenz, mit der sie nicht nur Teams, sondern auch andere Office-Lösungen wie Word, Excel oder PowerPoint von allen ihren Geräten aus online im Browser oder in App-Versionen nutzen können. Der Cloud-Speicher OneDrive garantiert dabei, dass wichtige Dateien online zur Verfügung stehen können und nicht zwischen USB-Sticks hin- und herwandern müssen.

 

Digitales muss man lernen

Dabei ist es jedoch wichtig, dass nicht nur unsere Lehrer, sondern auch die Schüler im Umgang mit diesen Apps geschult sind. Ein Team aus unserem stellvertretenden Schulleiter Herrn Rucktäschel und Maximilian Weigl, der für die Implementierung digitaler Prozesse im Unterricht zuständig ist, erstellt regelmäßig Lernvideos oder hält Fortbildungen ab, um alle Lehrer über diese digitalen Möglichkeiten auf dem Laufenden zu halten. Auch für Schüler finden zu festen Zeiten solche Fortbildungen statt: Dies beginnt bereits in der zweiten Woche der 5. Klasse, in der die Schüler in den sogenannten Medientagen eine Einführung in das Computersystem der Schule und die Office-Lösungen erhalten und an praktischen Beispielen die Vorzüge dieser Systeme ausprobieren können. Natürlich ist es dabei auch wichtig, auf Schwierigkeiten und Gefahren hinzuweisen, z. B. was die Passwortstärke oder die Preisgabe privater Daten im Internet angeht. Zu diesen Tagen gehört auch ein Workshop mit dem Medienpädagogen Clemens Beisel von Clemens hilft, der die Smartphone-Nutzung der Schüler thematisiert und dabei viele praktische Tipps gibt, wie das Smartphone sinnvoll genutzt werden kann – und auch, wo es sinnvoll ist, darauf zu verzichten.

Vertieft werden diese Fähigkeiten in LEOS, unserem Methodenlernfach, das in den Klassen 5 und 6 unterrichtet wird, sowie im Computermodul in Klasse 5. In den GFS-Tagen in Klasse 7 geht es dann schon um komplexere Anwendungsmöglichkeiten wie der Erstellung einer professionellen Präsentation; in Informatik lernen die Schüler weitere Möglichkeiten eines Computers sowie sein Innenleben kennen. Ab der 10. Klasse ist es Schülern erlaubt, ihre eigenen digitalen Endgeräte im Unterricht zu nutzen.

Wichtig dabei – die richtige Ausstattung

Während der Corona-Pandemie wurden auch unsere letzten Klassenräume mit Smartboards ausgestattet (in der Unterstufe parallel zu klassischen Tafeln). Mit diesen kann der Unterricht niederschwellig mit digitalen Möglichkeiten wie dem Zeigen und Besprechen von Videos angereichert werden. Auch die korrekte Nutzung von Apps kann daran praktisch gezeigt werden. Wenn es dann so weit ist, dass auch die Schüler sich an Apps versuchen, so stehen den Lehrern zwei Tabletsätze zur Verfügung, die sie an die Schüler austeilen können, um mit ihnen gemeinsam diese Apps kennenzulernen und auszuprobieren, z. B. um Bewegungsabläufe in Sport aufzuzeichnen und zu analysieren, physikalische Messungen durchzuführen, kreative Projekte in Kunst umzusetzen oder in Deutsch die Möglichkeiten kollaborativen Schreibens zu erforschen. Da auch alle Lehrer solche Tablets verwenden, besteht selten die Gefahr, sich mit einem Gerät nicht richtig auszukennen. Neben den Tabletsätzen stehen uns auch zwei klassische Computerräume zur Verfügung, die sich vor allem zu Recherchezwecken und für Office-Lösungen anbieten. In NwT (Profilfach ab Klasse 8) werden eigene Notebooksätze für die Programmierung von Lego Mindstorms und Arduinos genutzt, wodurch die Schüler die Funktionsweise und den Einsatz z. B. von Sensoren kennenlernen und dabei an längeren Projekten wachsen.

Inzwischen besitzt die Schule auch eine Playstation 4, die für viele Fächer einen neuen inhaltlichen und didaktischen Zugang bieten kann. So lassen sich im Museumsmodus von Assassin’s Creed: Odyssey antike Persönlichkeiten nicht nur in Texten, sondern sogar in digitalen Avataren erleben. Die Atmosphäre antiker Städte kann erkundet, der Schauplatz bedeutender Schlachten erschlossen werden – und dies alles auf spielerische Art und Weise, die aufgrund ihrer Interaktion lange im Gedächtnis bleibt. In Philosophie lassen sich auf der Grundlage des Abenteuers Life is Strange verschiedene philosophische Konzepte nicht nur beschreiben und bewerten, sondern die Auswirkungen der Anwendung dieser Konzepte lassen sich auch lebendig mitverfolgen oder vergleichen. In Minecraft können historische Bauwerke wie die Berliner Mauer auf eine lebhaftere Art und Weise erkundet und besprochen werden.

Dieser Ansatz befindet sich noch am Anfang seiner didaktischen Entwicklung und wird in den nächsten Jahren sicherlich eine noch tiefer gehende Ausarbeitung erfahren.

Ein Ausblick

Außerhalb des schulischen Curriculums finden sich im Schiller-Gymnasium natürlich noch viele andere Projekte, die den Wert einer digitalisierten Welt herausstellen. So unterstützen wir unsere Schüler bei Projekten wie dem Hack-a-thon, wo sie eigene App-Ideen entwickeln und umzusetzen versuchen, oder setzen eigene digitale Projekte um wie den Minetest-Weihnachtsmarkt oder das dazugehörige Hörspiel, die nicht nur über unsere Lernplattformen koordiniert, sondern zu großen Teilen auch in digitaler Zusammenarbeit entstanden sind. Zu digitalen Neuerungen können die Schüler innerhalb von Exkursionen oder außerhalb des Unterrichts in regelmäßigen Vorträgen ihren Wissenstand erweitern.

Die Welt der Digitalisierung, so scheint es, schreitet schneller voran als die analoge Welt. So ist eine App, ist ein Smartphone, ein Computer, sind all diese Dinge, die gestern noch modern waren, vielleicht schon in einem Monat oder in einem Jahr veraltet. Die Technik wird besser, neue Versionen kommen auf den Markt, jede Woche erscheinen neue Apps, die unser Leben leichter machen sollen, aber durch ihre Komplexität auch einiges von uns abverlangen. Eines der nächsten wichtigen Themen wird die Nutzung von KIs wie ChatGPT oder Stable Diffusion sein, die uns Aufgaben abnehmen, unsere Kreativität fördern können, aber eben auch große Fragen nach dem Sinn und Zweck modernen Unterrichts stellen. So müssen wir als Schiller-Gymnasium also stets bemüht bleiben, auf dem aktuellen Stand zu bleiben, um für unsere Schüler und mit ihnen die Welt des Digitalen verstehen zu können.