Noch bis spät ins 18. Jahrhundert war es üblich, laut zu lesen – selbst, wenn man alleine war. Doch oft genug war man das nicht, denn Lesen war, schon in der Antike, eine Möglichkeit zu sozialer Interaktion. Erst im 19. Jahrhundert wandelte sich das Lesen allmählich von einem Gemeinschaftserlebnis zu einer individuellen Aktivität. Man las leise, allenfalls begleitet von einer inneren Stimme, die im Kopf mitliest. Das Vorlesen jedoch konnte sich halten: Lesungen oder Poetry Slams sind so beliebt wie eh und je, und das gemeinsame Vorlesen ist für viele Familien ein fester Bestandteil des Zubettgeh-Rituals. Wenn die Kinder älter werden, verliert sich dieses Ritual aber oft.

 

Mit dem Vorlesewettbewerb wollen wir deshalb auch dieses Jahr wieder dieses schöne Miteinander in den Vordergrund stellen. Zuzuhören, während jemand Figuren in verschiedenen Stimmen sprechen und so eine ganz eigene Welt lebendig werden lässt, hat etwas Verzauberndes. So fanden sich sechs Schüler aus den Klassen 5 bis 7 zusammen, um ihren Mitschülern vorzulesen. Eine Jury, bestehend aus unseren Deutschlehrern Frau Koller und Herrn Decker und als Gast Herrn Mumm von der Buchhandlung Mumm in Pforzheim-Dillweißenstein, prämierte die drei besten Vorleser. Die Buchpreise wurden von der Buchhandlung Mumm gesponsert.

Es lasen Leni Piater aus der 5a (Oskar der Superdetektiv von Barbara Wendelken), Eva Damm aus der 5b (Das Mädchen, das den Mond trank von Kelly Barnhill), Neele Willgeroth aus der 6a (Die Brüder Löwenherz von Astrid Lindgren), Linda Spörr aus der 6b (Penny Pepper auf Klassenfahrt von Ulrike Rylance), Deniz Bay aus der 7a (Miles und Niles von Jory John und Mac Barnett) und David Kühn aus der 7b (Percy Jackson: Diebe im Olymp von Rick Riordan).

Die Jury prämierte unsere drei besten Leser. Den dritten Platz belegte Leni Piater, den zweiten erreichte David Kühn, und Linda Spörr, die im Dezember bereits den offiziellen Lesewettbewerb der sechsten Klassen gewonnen hatte, überzeugte auch dieses Mal durch ihren gekonnten Vortrag.

(Maximilian Weigl)