Am 15.05.19 besuchte uns Sonja Neginhal, die Mutter von einer unserer Klassenkameraden. Sie wurde von Hr. Emis in unsere Klasse eingeladen, da sie einen Migrationshintergrund hat und daher ein ideales Beispiel für unser aktuelles Thema „Einwanderungsland Deutschland“ ist.

Glücklicherweise hat sie sich dazu bereit erklärt, erstens unsere KIasse zu besuchen und zweitens, innerhalb der Klasse, Fragen jeder Art zu ihrer Integration zu beantworten. Wir baten Fr. Neginhal bei unserem „Interview“ zunächst, Grundlegendes von sich zu erzählen. Sie verriet uns einiges über sich. Sie ist verheiratet und ist seit 18 Jahren Ärztin. Vor 15 Jahren kam sie in erster Linie wegen den arbeitlichen Gründen ihres Mannes hierher. Zuvor hatten die beiden in Indien gelebt. Das Green-Card-Prinzip hat es Fr. Neginhal ermöglicht, reibungslos nach Deutschland einzuwandern. Einige Schüler wollten dann wissen, ob es schwer für sie war, eine völlig fremde Sprachen zu erlernen und wieso sie genau nach Deutschland eingewandert ist. Erstaunlicherweise hatte Fr. Dr. Neginhal kaum Schwierigkeiten mit der Sprache, da sie vor allem im Arbeitsleben Hilfe bekam; zudem absolvierte sie mehrere Sprachkurse, die ihr in kürzester Zeit ermöglichten fließendes Deutsch zu sprechen.

Dass sie Deutschland als Einwanderungsland wählte, liegt vor allem an seiner guten Entwicklung. Sie betonte dennoch, dass ihr Mutterland, anders als viele denken, durchaus entwickelt ist. Da wir merkten, dass Fr. Neginhal äußerst locker und ausführlich berichtete, stellten wir dann persönlichere Fragen. Zum Beispiel, ob sie schon mal rassistischen Bemerkungen ausgesetzt wurde. Zum Glück konnte sie diese Frage verneinen. Sie gab aber zu, dass schon ab und zu blöde Sprüche fielen, die sie aber durch ihren starken Charakter wegstecken konnte.

Ihrer Tochter gab sie beispielsweise immer den Rat, ihre Kultur niemals zu leugnen oder zu verstecken, da diese ein Teil von ihr ist, den sie mit Stolz ansehen sollte.

Meiner Meinung nach ist Fr. Neginhal ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene Integration. Sie gibt sich große Mühe, deutsche Werte zu verstehen und sie auch in ihrem Alltag anzuwenden, dennoch lässt sie ihre Kultur nicht fallen und besucht regelmäßig ihre Familie in Indien.

Gemeinsam kam unsere Klasse zu dem Fazit, dass Integration gut funktionieren kann, wenn man die Migranten unterstützt, zum Beispiel mit der Sprache, und es ist auch vorteilhaft, wenn sich Einwanderer an der Kultur und den neuen Werten des Landes interessieren und sie versuchen in ihren Alltag mit einzubinden, wie Fr. Neginhal es tut. Auch ist Kultur eine Vielfalt, die als Stärke und nicht als Schwäche angesehen werden sollte, denn das ist Deutschland: eine Vielfalt, ein Einwanderungsland.

(Nishita Neginhal und Chirine Sitti-Mawubejro)