Im Rahmen des naturwissenschaftlich-technischen Unterrichts (NwT) der 10. Klasse führte Frau Carina Aydin von ES Konzepte, Bildung und Umwelt einen spannenden und praxisorientierten Workshop am 30.09.2024 durch. Thema der Unterrichtseinheit: Kunststoffarten und deren Recycling. Die Schüler lernten nicht nur die chemischen Grundlagen der Kunststoffe kennen, sondern konnten auch selbst aktiv werden und verschiedene Recyclingverfahren ausprobieren. Zu Beginn stellte Frau Aydin den ersten vollsynthetischen Kunststoff vor: Bakelit, das im Jahr 1908 erfunden wurde. Im Anschluss erläuterte sie die drei Hauptarten von Kunststoffen, die alle zu den Polymeren zählen: Duroplaste: Bleiben bei Hitze formstabil und beginnen zu kokeln, anstatt zu schmelzen. Thermoplaste: Diese Kunststoffe schmelzen bei Hitze und können immer wieder geformt werden. Elastomere: Hier wurde kurz erwähnt, dass diese Kunststoffe gummiartig sind, was sie für bestimmte Anwendungen ideal macht. Alle Kunststoffe basieren auf dem Rohstoff Erdöl und können in vielen Farben hergestellt werden. Doch die Eigenschaften von Kunststoffen bringen auch ökologische Herausforderungen mit sich. Ein wichtiger Schwerpunkt des Vortrags war die Problematik der Kunststoffverschmutzung in der Umwelt. Winzige Partikel gelangen durch unsachgemäße Entsorgung in die Umwelt und richten großen Schaden an Ökosystemen und der Gesundheit von Lebewesen an. Umso wichtiger ist daher die Vermeidung und Verwertung von Kunststoffen. Frau Aydin machte auf die Bedeutung des Recyclings und der richtigen Mülltrennung aufmerksam: Gelbe Tonne: Verpackungsmüll wird hier gesammelt und anschließend recycelt. Restmüll: Thermische Verwertung, bei der der Müll verbrannt und Energie gewonnen wird. Die Schüler durften in praktischen Experimenten die ersten Schritte der Kunststofftrennung selbst ausprobieren. Mit dem Schwimm-Sink-Verfahren und einer Zentrifuge konnten sie Kunststoffe anhand ihrer Dichte trennen. Ein drittes Verfahren, die Nahinfrarot-Technologie (NIR), wurde in einem kurzen Film vorgestellt. Zum Abschluss hatten die Schüler die Möglichkeit, in 2er-Gruppen selbst aktiv zu werden und Kunststoff zu recyceln. Sie zerkleinerten Becher aus Polystyrol und führten ein einfaches Recyclingverfahren durch. Mit einem auf 140 Grad erhitzten Lötkolben pressten sie die Kunststoffschnipsel in Form und schleiften sie anschließend, um selbstgemachte Einkaufchips herzustellen. Dieser Workshop vermittelte den Schüler nicht nur wertvolles Wissen über Kunststoffe, sondern zeigte ihnen auch praxisnah, wie Recycling funktioniert und wie sie im Alltagaktiv zur Müllvermeidung beitragen können. Ein großer Erfolg, der das Bewusstsein für Umwelt- und Ressourcenschutz schärfte!
(Kristin Ehrler)