Nach einer anstrengenden und zugleich lustigen Bahnfahrt von acht Stunden kamen wir endlich am Berliner Hauptbahnhof an. Nachdem wir nach weiteren zwanzig Minuten unser Hostel erreicht hatten, waren alle froh, endlich ihr Gepäck abstellen zu können (vor allem einige Mädels mit ihren überdimensional großen Schrankkoffern).  Nachdem wir schließlich ausgepackt hatten, machten sich einige von uns auf den Weg, die Innenstadt rund um den Alexanderplatz zu erkunden, während der große Rest von uns eine Styling-Session startete, um anschließend in den Club Matrix zu gehen. Gegen Mitternacht trudelten alle wieder im Hostel ein und ein, zwei Stunden später lagen dann auch die letzten im Bett.

Nach dem Frühstück und einigen Anlaufschwierigkeiten, aufgrund der nicht allzu langen Nacht, machten wir uns auf den Weg zum Regierungsviertel. Dort hatten wir eine mehrstündige Führung, die jedoch durch ihren ausgeglichenen Mix aus Kunst, Historie und Politik nicht langweilig wurde. Wir durchliefen das komplette Regierungsviertel, vom Hauptbahnhof über den Reichstag bis zum Holocaust-Denkmal und wurden immer wieder aktiv in die Führung eingebunden. Anschließend besuchten wir den Plenarsaal und die imposante Dachkuppel des Reichstagsgebäudes, von wo aus wir eine tolle Sicht über ganz Berlin hatten. Nach diesem letzten Punkt der Tour durchs Regierungsviertel hatten wir etwas Zeit die ersten Einkäufe zu erledigen, Essen zu gehen oder uns mit dem teils verwirrenden U-Bahnnetz auseinander zu setzen. Für den einen oder anderen Schüler, der schon mit den Pforzheimer Buslinien überfordert ist, war dies eine echte Herausforderung. Am Abend brachen wir wieder alle zusammen zu einer Kiezführung auf. Mit einer echten Berlinerin als Begleitung hatten wir die Möglichkeit, die versteckten Geheimtipps und Orte mit besonderem Flair zu entdecken. Wir erkannten schnell, wie vielseitig die Weltmetropole ist und dass kein Stadtteil dem anderen gleicht. Das Ende dieser Führung erlebten jedoch nicht alle, erschöpft mussten einige frühzeitig aufgeben. 😀

Am nächsten Morgen besichtigten wir das Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen. Wir hatten großes Glück und bekamen einen echten Zeitzeugen als Leiter zugeteilt. Ein zunächst unscheinbarer, älterer Herr, der uns jedoch die Geschichte und Geschehnisse dieses Ortes, wie kein zweiter vermitteln konnte. Bei dieser Führung waren wirklich alle Schüler bis zum Schluss aufmerksam und interessiert, was bei Schulklassen relativ selten vorkommt. Wir hatten die Chance einen erstaunlichen Menschen kennenzulernen, der am eigenen Leib den Alltag im Gefängnis miterleben musste. Berührt von den Eindrücken und den Erzählungen, machten wir uns anschließend auf den Rückweg in die Berliner Innenstadt. Nach einer kurzen Verschnaufpause trafen wir uns zu einer Fahrradtour entlang der ehemaligen Mauer. So konnten wir Berlin aus einem weiteren Blickwinkel näher kennenlernen. Am Abend gingen wir wie üblich zu späterer Stunde ins Bett, weswegen uns das Aufstehen umso schwerer fiel.

Der letzte Tag unseres Aufenthaltes begann mit einem ausgedehnten Frühstück. Am Vormittag besuchten wir eine Ausstellung namens ,,The Story of Berlin“ und einen Atomschutzbunker. Die bedrückende Stimmung und das Gefühl der Enge im Bunker konnten uns annähernd die Angst und die allgemeine Bedrücktheit zu Zeiten des Kalten Krieges spüren lassen. Gegen Mittag trafen wir uns dann am sogenannten Tränenpalast. Dies ist ein berühmter, ehemaliger Grenzübergang zwischen der BRD und der DDR. Die persönlichen Geschichten und Schicksale, die dort ausgestellt sind, waren sehr interessant. Anschließend gingen viele Schüler auf eine Shopping-Tour und erkundeten Berlin auf eigene Faust. Abends trafen wir uns am höchsten Hotel am Alexanderplatz, um ein letztes Mal gemeinsam den Blick über Berlin schweifen zu lassen. Ein gelungener Abschluss eines gelungenen Aufenthaltes.

Am Samstag fuhren wir alle sehr erschöpft zurück nach Hause. Nur Herr Höfeld war noch voller Energie. 😀

Im Namen aller Schüler der J12 möchten wir uns bei Herrn Geisel und Herrn Höfeld für spannende Tage, zahlreiche Eindrücke und ihr Vertrauen bedanken.

Annsophie Mürle-Thür & Stefanie Reinhard