Mit lebhaften Schilderungen seiner Kindheit in einem rassengetrennten Amerika zog er die Zuhörer schnell in seinen Bann. Er erlebte Pöbeleien, wurde von Hunden durch die weißen Wohnviertel gejagt, sobald er diese betreten hatte. Die weißen Rassisten sahen in Farbigen „etwas zwischen Affe und Mensch“ und behandelten sie entsprechend.
Nachdem er gegen Ende seiner Schulkarriere erfahren musste, dass man als Schwarzer in Amerika wenig Chancen auf besonderen beruflichen Erfolg hatte, beendete er mit 17 Jahren seine Schulkarriere und ging zum Militär. Nach monatelangem Training an verschiedensten Orten der USA ging es dann schließlich nach Vietnam, wo er die Schrecken des Krieges in aller Grausamkeit erleben musste.
Das tägliche Ziel : töten. Er musste miterleben, wie sich nach kurzer Zeit im Dschungel die Instinkte veränderten und er sensibler auf Geräusche und Gerüche reagierte, vor allem, wenn es um das nackte Überleben ging. Er musste miterleben, wie man nach der gezielten Verabreichung von Psychopharmaka den Kriegsalltag irgendwie durchstehen konnte. (Jedoch erfuhr er erst Jahre später, dass diese verabreichten „Malariapillen“ keine Malariapillen waren … ).
Er musste miterleben, wie Kameraden schwer verletzt wurden oder starben.
Diese Schreckensbilder wird er nie mehr vergessen können. Deshalb bewahrt er seine Zeitschriften und Fotoalben aus dieser Zeit unberührt auf, um sie nur bei Vorträgen wie diesem hervorzuziehen und den Schülern zur Verfügung zu stellen.
Der Krieg hat ihn geprägt, nicht nur psychisch, auch physisch. Schließlich ist er seit einigen Jahren durch eine Wirbelsäulenverletzung, die durch die vielen Fallschirmsprünge in Vietnam entstanden war, an den Rollstuhl gefesselt. Doch er ist keineswegs verbittert. Er geht offen auf andere zu und steckt alle mit seiner Energie an.
Nach der Pause sprach Mr. Jenkins dann das Thema Präsidentschaftswahlen an. Nach einer kurzen Vorstellung des amerikanischen Wahlsystems beschäftigte man sich mit der Frage, ob Donald Trump wohl Präsident werden könne. Es ging um Trumps finanzielle Situation (Ist er in Wirklichkeit hoch verschuldet?), seine Wahlkampffinanzierung und den Profit, den er durch seine diversen Immobilien und Firmen daraus zieht, sowie seine hetzerischen Behauptungen.
Schließlich beklagte Mr Jenkins noch die Situation der Medien, die letzten Endes in den Händen einiger Weniger sind. Seine klare Botschaft an die Schüler war: Bleibt kritisch und hinterfragt!
Minutenlanger Applaus zeigte, wie beeindruckt die Zuhörer von Mr Jenkins´ Vortrag waren.
Er hat auch schon den Wunsch geäußert, nächstes Jahr wiederzukommen..