Zu diesem Thema hatte sich ein interessiertes Publikum aus  Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie engagierten Kolleginnen und Kollegen  zum 8. Schillerforum eingefunden. Boris Rothmann, der dem Schiller-Gymnasium als schulpsychologischer Berater zur Seite steht, gelang es die doch schwergewichtigen Inhalte äußerst unterhaltsam darzustellen.

Boris Rothmann betonte, dass das Gymnasium nicht nur ein Ort des fachlichen Lernens, sondern auch ein Ort der persönlichen Entwicklungen sei. Diese könnten harmonisch verlaufen, oft genug sind sie aber auch krisenhaft.

Der Wechsel von der Grundschule mache oft Angst durch die Vielzahl von Veränderungen, die gleichzeitig anstehen. Die Pubertät bedeute häufig, eine neue Balance zwischen Lernen und persönlichem Wachstum zu finden, was mitunter zu vielfältigen Spannungen führt. Und schließlich berge der Wechsel vom Gymnasium in eine weiterführende Hochschule/Ausbildung neuerliche Schwierigkeiten, u.a. in der Frage, "Was will ich werden?" und "Schaffe ich das auch?".

 

Insgesamt konnte Boris Rothmann alle Anwesenden beruhigen, da Konflikte mit Schule und Elternhaus zum Ablösungsprozess des Erwachsenwerdens gehörten. Er riet allen Beteiligten zur Gelassenheit. Noten und schulische Leistung seien nicht mit Erfolg oder Lebensglück zu verwechseln.

Wichtig sei, dass das Band der Beziehung immer erhalten bliebe. Auch sollten die Eltern immer Eltern bleiben und nicht versuchen, die besten Freunde der Kinder zu sein. Dies würde den Weg in die Selbständigkeit nur verzögern,  so der Leiter der Psychotherapeutischen Beratungsstelle der Hochschule Pforzheim.

Der Abend gab Anlass zu vielen persönlichen Gesprächen unter den Anwesenden und mit Boris Rothmann. Die Zuhörer waren sich einig, dass der Vortrag eigentlich für alle am Schulleben Beteiligten zu empfehlen sei.