Am Dienstag, den 14.11.2023 fand ein Vortrag der Organisation „The Justice Project“ für die Gemeinschaftskunde Kurse der J11 statt. Dabei hatte auch der Gemeinschaftskunde Leistungskurs der J12 die Chance dabei zu sein.

The Justice Projekt ist eine Organisation, welche sich mit den Themen Menschenhandel und Prostitution beschäftigt. Sie haben uns diese beiden Themen präsentiert und ihre Hilfestellung für Betroffene vorgestellt. Erstmals begann der Vortrag über den Menschenhandel. Menschenhandel ist heute noch auf der ganzen Welt verbreitet. Man bezeichnet es heutzutage als „moderne Sklaverei“. Dabei wird zwischen unterschiedlichen Formen des Menschenhandels unterschieden. Darunter auch die Zwangsarbeit und die sexuelle Ausbeutung, welche in Süd- und Westeuropa die meistverbreiteten Arten sind.

Nachdem wir einen informierenden Einblick in das Thema Menschenhandel bekommen haben, wurde uns „Hopes Weg“, eine Geschichte, die tatsächlich so passiert ist, erzählt. Dabei ging es um eine junge Frau, gerade mal 18 Jahre, die von ihrem Weg aus Nigeria nach Deutschland berichtet hat. Dabei musste sie viele schreckliche und unmenschliche Dinge durch gehen, die sie später mal ein Leben lang prägen würden. „So ähnlich war es bei vielen“ hieß es, denn die meisten Betroffenen haben einen identischen Weg gehabt.

Schließlich kam Hope in Deutschland an und traf auf The Justice Project. In ihrer Beratungsstelle „Oase“ haben sie ihr und weiteren Betroffenen von Menschenhandel Hilfe zu: Identifizierung, Schutzeinrichtungen, Beratung und Begleitung geboten. Dies ist ein wichtiges Konzept, was es so ähnlich auch für Prostitution gibt. Prostitution und Menschenhandel hängen nämlich nicht direkt zusammen. Prostitution ist in Deutschland zwar legal, trotzdem müssen viele Betroffene (meistens Frauen) noch mit einigen Problemen kämpfen. Gewalt, Missbrauchserfahrungen und kriminelle Strukturen sind nur einige davon. Sie belasten die Betroffenen meistens vor allem mental sehr stark.

Die Prostitution und der Menschenhandel sind, wie schon genannt, nicht zusammenhängend, allerdings haben sie einen gemeinsamen Punkt, in dem sie sich treffen. Dieser nennt sich „Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung“. Dabei kommt es oft zu Zwangsprostitution. Zwangsprostitution kommt aber nicht, wie man vielleicht denkt in geheimen Kellern vor, sondern in der Öffentlichkeit, weshalb es umso wichtiger ist sich ausführlich mit dem Thema zu beschäftigen. Zur Zwangsprostitution wurde uns ebenfalls eine Geschichte präsentiert von einem Mädchen namens Yelina. Sie kam mit ihrem Freund, auf der Suche nach Arbeit aus Bulgarien nach Deutschland. Sie fing an in einem Bordell zu arbeiten, jedoch kam es ziemlich schnell dazu, dass ein Mann sie gewaltsam als „sein Mädchen“ bezeichnete. Yelina suchte nach Hilfe aber keiner, nicht einmal ihr Freund halfen ihr. Dieser gehörte nämlich zu der Gang des Mannes. Er hat sie irgendwann gehen lassen, doch ihr Freund wurde immer gewalttätiger.

Schließlich traf sie auf jemanden von The Justice Project. Erst hatte sie etwas Angst sich bei jemanden zu öffnen, jedoch hat ihr die Organisation letztendlich geholfen aus den Problemen rauszukommen. Mit ihrer Beratungsstelle „Mariposa“ sind sie nämlich für genau solche Fälle vorbereitet. Trotzdem ist es schwer, denn viele Betroffenen wollen es aus Angst oder ähnlichen Gründen oftmals nicht zugeben. Am Ende des Vortrags wurde uns noch die Lover-Boy-Methode vorgestellt. Dabei täuscht ein Mann einem Mädchen oder einer jungen Frau die große Liebe vor, mit dem Ziel sie in die Prostitution zu drängen. Dies ist ein verbreitetes Konzept auf was viele Mädchen und junge Frauen reinfallen.

Zum Schluss gab es noch eine Fragerunde, bei der viele interessante Fragen gestellt und beantwortet wurden. Es ist ein sehr wichtiges Thema, wobei man nicht einfach wegschauen sollte, weswegen es umso wichtiger ist eine solche Organisation, wie The Justice Projekt zu haben und es ebenfalls zu übermitteln. Vielen Dank nochmals an The Justice Project für den Vortrag.

Weitere Informationen unter https://www.thejusticeproject.de/ .

Sofia Krichbaum-Cicu