Am Samstag, den 15. September 2012 trafen sich die Schüler der J12, um die Studienfahrt an den Golf von Neapel anzutreten. Vom Pforzheimer Messplatz aus fuhren wir mit einem an DDR-Zeiten erinnernden Bus zum Frankfurter Flughafen.
Mit 16 Schülern und den Begleitlehrern Herr Ohr und Herr Lintner flogen wir am Abend Richtung Italien. Spät in der Nacht erreichten wir unsere Unterkunft, einen idyllischen Campingplatz (mit Pool!) in Piano di Sorrento. Die kleinen Bungalows wurden bezogen und bald darauf schliefen alle erschöpft ein.
Der Sonntag stand uns zur freien Verfügung, da aufgrund der späten Ankunft die Müdigkeit noch bei allen spürbar war. Wir verbrachten den Tag am nahegelegenen Strand, der sich am Fuße der Klippen befand. Zudem machten wir uns auf Entdeckungstour durch die kleinen verwinkelten Gassen des Städtchens.
Am Montag machten wir uns schon sehr früh auf den Weg zum Hafen, wo bereits zwei kleine Schnellboote warteten, um uns zur wunderschönen Insel Capri zu bringen. Nach der halbstündigen, erfrischenden Überfahrt erreichten wir den Hafen Capris am Fuße der Insel. Von dort aus ging es zu Fuss oder mit der ‚Funicularia‘ hinauf zur Piazzetta, dem schönen Zentrum Capris. Wir genossen die herrliche Aussicht über Meer und Insel und nutzten die Zeit, um in einem der vielen kleinen gemütlichen Lokale einen Snack zu uns zu nehmen. Anschließend pilgerten wir in kleinen Grüppchen durch die Stadt und genossen das warme Wetter und die italienische Stimmung. Später traf sich die ganze Gruppe in den wunderschönen ‚Giardini di Augusto‘ mit einer Aussichtsplattform, die einen überwältigenden Blick auf die berühmten Felsen Capris (‚Faraglioni‘), auf die Via Krupp entlang der zerklüfteten Felsen und auf das blaue Meer ermöglichte.
Am späten Nachmittag traten wir wieder die Rückreise zu unserer Unterkunft an, planten jedoch für den Abend einen Ausflug in die Stadt Sorrent. Zunächst genehmigten sich jedoch einige von uns einen Sprung in den Pool und füllten ihre Bäuche mit der täglichen Ration Pasta. 😀
Mit der Bahn (‚Circumvesuviana‘) fuhren wir anschließend in die Stadt und teilten uns erneut in Gruppen, um durch die kleinen Sträßchen zu schlendern und von den traditionellen Speisen und Getränken (z.B. Limoncello) der Gegend zu kosten. Einige von uns gönnten sich zudem ein paar Mitbringsel für daheim oder aßen ein waschechtes italienisches Gelato.
Am folgenden Dienstag fuhren wir schon sehr zeitig mit dem Zug in Richtung Vesuv / Pompeji. Schon von weitem war der mächtige Vulkan zu erkennen und beeindruckte uns sehr. Vom Bahnhof aus fuhren wir den ersten Teil des Weges mit einem viel zu überfüllten Shuttle-Bus zur Übergabestation, wo uns mehrere sehr moderne, an eine Safaritour erinnernde Unimog-Kleinbusse erwarteten, die uns durch den Nationalpark zu einem Parkplatz unterhalb des Kraters brachten. Je höher wir zum Krater gelangten, desto kälter wurde es und ein Geruch von Schwefel stieg uns in die Nasen. Auch die Landschaft wurde immer karger. Die Bäume wurden von einer tristen Lava-Landschaft abgelöst und ganz oben wuchs letztlich nichts mehr. Den letzten Teil der Strecke traten wir zu Fuß an und erreichten nach einem etwa halbstündigen Marsch den riesigen Vulkankrater. Dort gab uns ein Touristenführer einige Informationen zum Vulkan selbst. Er zeigte uns die Austrittsstellen der giftigen Schwefelgase (Schwefelwasserstoff). Anschließend konnten wir uns den Krater noch auf eigene Faust anschauen. Von oben genossen wir eine überragende Aussicht auf den Golf von Neapel und die Standorte der einst verschütteten Städte Pompeji und Herculaneum.
Nach einer kurzen Mittagspause erreichten wir Pompeji. Auch hier nahmen wir unter der Leitung von ‚Pepe‘ an einer Führung durch die Ruinen Pompejis teil. Es war ein sehr heißer Tag, dennoch waren wir hochmotiviert und entdeckten dank ‚Pepe‘ die Geheimnisse der antiken Stadt. Sehr beeindruckend zu sehen waren besonders die Gipsabdrücke der Menschen, die einst durch den großen Vulkanausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n. Chr. ums Leben kamen.
Am nächsten Tag (19. September) war in Neapel ein (kirchlicher) Feiertag (Fest des Stadtpatrons San Gennaro), dennoch unternahmen wir unseren geplanten Ausflug in die Hauptstadt Kampaniens, in der wir von einer typisch napolitanischen Führerin die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Stadtkerns, inmitten alter Stadtmauern, gezeigt bekamen. Danach hatten wir noch einige Zeit zu unserer freien Verfügung, die die meisten nutzten, um in einer der vielen Pizzerien die klassische ‚Pizza Napolitana‘ zu essen.
Nach der Rückkehr in unser Feriendorf folgte der tägliche Gang zum Pool. Badekappen waren Pflicht für alle! Bis auf unseren guten Herrn Ohr alias ‚Papa Schlumpf‘ mit grüner Badekappe hatten alle an der Rezeption gelbe Kappen erhalten. Dies sorgte immer wieder für allgemeine Erheiterung.
Für den letzten Tag unserer Studienfahrt war eine Bustour an die bekannte Amalfiküste geplant. Wir starteten in Piano di Sorrento und fuhren über eine sehr kurvige Straße, die Amalfitana, an der Küste entlang. Wir passierten viele kleine beschauliche Touristenorte, wie zum Beispiel Positano, und legten immer wieder kurze Pausen ein, um den Ausblick über das Meer und die bergige Landschaft zu genießen. Ein längerer Stopp war für die Stadt Amalfi geplant. Dort angekommen bildeten wir erneut kleine Gruppen und erkundeten den Stadtkern mit dem bekannten Duomo di Amalfi, eine alte große Felsenkirche.
Auf dem Rückweg zum Campingplatz beschlossen wir, den letzten Abend unserer Reise nochmals in Sorrent zu verbringen. Ein letztes Mal genossen wir die gute italienische Küche und die angenehme Wärme Italiens, denn unser Flug sollte uns bereits sehr früh am nächsten Morgen (Abflug 6 Uhr morgens ab Neapel! )zurück nach Deutschland bringen. Mitten in der Nacht brachen wir daher zum Flughafen auf.
Auf der Rückreise war allen eine große Erschöpfung aber auch Zufriedenheit anzusehen. Mit schönen Erinnerungen kehrten wir am frühen Mittag nach Hause zurück.
Miriam Brüne und Kalisha Fütterer, J12