In diesem Schuljahr lautet unser Auslandsprojekt: „Bücher für Burundi“. Unter Mithilfe der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) entstand der Kontakt zu einem Deutschlehrer in Burundi. Burundi war früher eine deutsche Kolonie.
Er berichtete anschaulich vom nicht einfachen Leben und dem Schulalltag in Burundi und stellte sich den Fragen der Schüler. So erfuhren wir, dass es am Heilig-Geist-Gymnasium üblich ist, dass sich 3-4 Schüler ein Buch teilen. Viele Schüler sind bis zu einer Stunde zu Fuß unterwegs, da es entweder keine Busverbindung gibt oder sie schlichtweg kein Geld dafür haben, da die Ausgaben für Schuluniform, Schulmaterial und das mitgebrachte Essen für viele Familien ein finanzieller Kraftakt ist.
Im Vorfeld seines Besuches bei uns organisierte die Sozial-AG einen Kuchenverkauf, dessen Erlös Herrn Ntabiriho übergeben wurde, damit er noch hier in Deutschland Bücher kaufen konnte. Beeindruckt vom Vortrag starteten die 10. Klassen ebenfalls eine Sammelaktion. In der Sozial-AG konnten wir ihm dann noch eine Bücherspende von Herrn Breiling und Herrn Wallrich überreichen. Eine weitere Büchersammelaktion ist demnächst geplant.
Iris Höfeld
Herr Ntabiriho unterrichtet an einem Gymnasium in der Hauptstadt Bujumbura.Die Schüler haben jeden Tag sieben Stunden Unterricht, zusätzlich noch dreimal wöchentlich zwei Stunden Extrakurse, z. B. Deutsch. Nun möchte er für die Deutschkurse eine kleine Bibliothek aufbauen. Er selber kommt in regelmäßigen Abständen nach Deutschland um sich weiterzubilden. So war er auch von Mitte Dezember bis Ende Januar in Freiburg. Diese Chance haben wir genutzt, um ihn zu uns einzuladen, und so konnten wir ihn am 14.12.17 bei uns begrüßen. Damit sich die lange Anfahrt auch lohnte, besuchte er im dritten Block die Klassen 10 in Religion und Ethik und nachmittags unsere AG.
Dazu kommt die politische Situation: Seit Burundis Präsident gegen die Verfassung entschied, weiterzumachen, steckt das Land in der Krise, alle Vermittlungen sind gescheitert und die Gewalt hält an. Herr Ntabiriho erzählte, dass er z. B. in der Öffentlichkeit keine regierungskritischen Nachrichten auf dem Smartphone lesen darf, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen. Auch sollte man abends nicht alleine unterwegs sein. Erschütternd war sein Bericht, dass Schüler, die zum Spaß in ihren Büchern die Bilder des Präsidenten „verzierten“, eingesperrt wurden und z. T. seit einem Jahr in Haft sind. Da sich immer mehrere Schüler ein Buch teilen, wurde willkürlich entschieden, wer dafür bestraft wird.