15.11.13 | 2013-2014, Exkursionen
Im Geschichtsunterricht haben wir uns mehrere Wochen mit dem Nationalsozialismus beschäftigt, wobei vor allem die Auswirkungen dieser Diktatur im Mittelpunkt standen. Um die tatsächlichen Taten der Nationalsozialisten besser nachvollziehen, sind wir, die 10. Klassen, am 15. Oktober in das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof gefahren. Es befindet sich in der Nähe von Straßburg im Elsass. Bei Dauerregen sind wir dann mit unseren beiden Lehrern, Herr Möller und Herr Ehrler, sowie den beiden Praktikanten in die Anlage gegangen. Einige Teile des ehemaligen Konzentrationslagers wurden rekonstruiert und es entstand eine nationale Gedenkstätte. Wir schauten uns eine Baracke näher an, in der vor allem politische Häftlinge untergebracht waren. Sie wurden von den Nationalsozialisten zu härtester Arbeit missbraucht. Hierbei spielte der Tod der Gefangenen für die Bewacher überhaupt keine Rolle. Im Weiteren besichtigten wir das Krematorium, Experimentierräume und Gefängniszellen, was uns sehr bewegte. Zum Abschluss ergänzten wir unsere Informationen noch im Museum der Gedenkstätte. Während des gesamten Besuches stellte sich immer wieder die Frage, warum die Wärter den Gefangenen solches Leid antaten. Wir fanden aber keine für uns wirklich zufriedenstellende Antwort.
Als besonders befremdlich empfanden wir unsere letzte Station, die Gaskammer, die sich heute direkt in der Nähe eines Lokals befindet.
Um 16 Uhr kamen wir dann nach einem nachdenklich stimmenden Tag wieder am Schiller Gymnasium an, wobei das Regenwetter diese Stimmung noch verstärkte.
(Carl, Benedikt, Herr Ehrler)
14.11.13 | 2013-2014
Messgeräte im Werte von ca. 100.000 € brachte das 3-köpfige Team vom Geodätischen Institut der Universität Karlsruhe (GIK) mit, um im Rahmen des NwT-Unterrichts mit Schülerinnen und Schülern der 8. Klasse das Schulgelände des Schiller-Gymnasiums zu vermessen. Die feste Referenzstation, die vor dem Haupteingang aufgebaut wurde, empfängt die GPS-Signale. Die Schüler positionierten die Rower-Empfänger an 8 vorgegebenen und weiteren selbst fest gelegten Punkten. Zwischen der Referenzstation und den Rower-Empfängern wurde eine Daten-Funk-Verbindung aufgebaut. So konnten die cm-genauen Koordinaten am Rower abgelesen und gespeichert werden. Auf diese Art wurden von den 3 Schülergruppen in relativ kurzer Zeit viele Punkte auf dem Schulgelände aufgenommen. Diese wurden in einer Karte im Maßstab 1:250 zusammengeführt. Da für alle gemessenen Punkte ein Feldbuch geführt wurde, war es den Schülern möglich, auf der vom PC erstellten Punktkarte jeden Punkt zu identifizieren und den so ermittelten Grundriss zu zeichnen. Diese GPS-Messung sollte die von den Schülern im laufenden NwT-Unterricht durchgeführte einfache Messtischaufnahme ergänzen und gegebenenfalls korrigieren. Die Grenzen der GPS-gestützten Messmethode liegen vor allem in der Abschattung durch hohe Gebäude, die mitunter Funklöcher produzieren können.
12.11.13 | 2013-2014
„Dieser Aufruf ist eine doppelte Negation, die auffordert, das geschehene Unrecht nie mehr wieder zuzulassen“ ,meinte die inzwischen 83-jährige Zeitzeugin Frau Dr. Aude Ascher-Einstein (ehemals verheiratet mit einem Enkel von A. Einstein). Anlässlich des 75. Jahrestages der Pogromnacht sprach sie in der Pforzheimer Synagoge am Dienstag, den 12.11.2013 zu ungefähr 100 Schülerinnen und Schülern, darunter allein 35 aus der Oberstufe des Schiller-Gymnasiums.
Eindrückliche Zeugnisse stellte Ascher-Einstein aus dem Leben ihres deutschnational orientierten jüdischen Vaters dar, der auf Grund der Naziwillkür vom Gymnasiallehrer am Hilda schließlich bis zum Straßenkehrer degradiert wurde, um anschließend unter jämmerlichen Bedingungen als Totengräber zu arbeiten, weil man die Juden auf der Straße nicht mehr sehen wollte. Die Mutter stammt aus der Schweiz, verlor aber durch die Heirat mit einem Juden ihre Schweizer Staatsangehörigkeit. Die aufgeweckte Aude schilderte die Nürnberger Lebkuchendose aus Blech, in der die Mauser Pistole und die Giftkapseln lagen, damit man seinem Leben ein Ende machen konnte, bevor man ins KZ abgeholt wurde. Ascher-Einstein beschreibt das Überleben ihrer Angehörigen als ein unbeschreibliches Wunder. „Der Boykott gegen Juden begann aber nicht erst mit der Pogromnacht vom 09.11.1939, sondern schon ab 1933, aber es gab immer wieder Menschen, die geholfen haben“ meinte Frau Ascher-Einstein mit Nachdrücklichkeit. Die Schüler erlebten eine beeindruckende, kluge Frau aus einer Zeit, die wie eine Mahnung auf die Gegenwart wirkt. Höfeld
12.11.13 | 2013-2014, Exkursionen
Im Rahmen des zweistündigen Erdkundeunterrichts der J 12 haben wir zusammen mit unserem Kurslehrer Herrn Breiling am 12. November 2013 die Firma Härter in Königsbach-Stein besucht. Das Familienunternehmen ist international tätig mit Produktionsstandorten auf den Wachstumsmärkten Polen, USA und China. Die Firma hat sich neben dem Werkzeugbau spezialisiert auf die Produktion von Stanzteilen, von Spritzgussteilen und die Herstellung kompletter Baugruppen. Mit ihrer Produktpalette ist sie Zulieferer der Automobilbranche, der Medizintechnik und der Elektrotechnik. Die Vorteile des Standortes Königsbach-Stein sind die qualifizierten Arbeitskräfte in der Region Pforzheim, die gut ausgebaute Infrastruktur sowie die räumliche Konzentration gleicher oder artverwandter Firmen in der Region, die trotz der Konkurrenz sehr stark miteinander vernetzt sind und kooperieren.
Zuerst wurden wir vom Leiter der Marketingabteilung Herren Kasper begrüßt und erhielten in einer kleinen Präsentation einen Einblick in die Firmenstruktur und in die Strategien zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit. Dann folgte eine Führung durch die Produktionsbereiche. Zuletzt hatten wir noch die Gelegenheit, von einem Werkstudenten aus erster Hand Details über die verschiedenen Ausbildungs- und Studiengänge zu erfahren.
So war es ein interessanter und informativer Vormittag, der dem einen oder anderen vielleicht bei der Studienfindung geholfen hat.
Maya Schäfer, Dominik Vögele, Kay Essig
4.11.13 | 2013-2014
Über Verbindungen unseres Ehemaligen und heutigem Schülervaters Herrn Dr. Dirk Barmeyer entstand im Zusammenhang mit der diesjährigen Studienfahrt der J12 nach Berlin eine Einladung in den Bundestag zu Herrn Kiliç. Aus Gründen des Wahlkampfes kam es in Berlin zunächst nicht zu einem persönlichen Kontakt, der nun im Schiller-Gymnasium nachgeholt werden konnte. In zwei Durchgängen stellte Herr Kiliç sich und seine Arbeit etwa 100 Schülerinnen und Schülern aus der J11 und der J12 vor.
Im Rahmen einer kurzen Biographie berichtete der Jurist und ausgewiesene Fachmann für Integration nicht nur über den arbeitsreichen Alltag eines MdBs von Montag bis Sonntag, sondern unter anderem auch über die jahrelange Gefahr und Bedrohung im Rahmen seines politischen Engagements.
Danach begann der Dialog mit den Schülerinnen und Schülern. Die humorvollen und direkten Antworten zu den interessanten Schülerfragen ließen die jeweils zwei Schulstunden für die J12 und später die J11 allzu schnell vorübergehen. Wichtige Themen waren unter anderem die NSA, die Maßstäbe für den Beitritt der Türkei in die EU, die Sicherung der Grundrechte, die NSU, die Vorratsdatenspeicherung zur Verbrechensbekämpfung, die fragwürdige und brisante Datenvernichtung im Rahmen der NSU-Ermittlungen, die Rolle der Medien, der Energiewandel und vieles mehr.
Neben all den veröffentlichten Beiträgen in Fachbüchern und Zeitschriften bedauerte Herr Kiliç, seine Dissertation noch nicht abgeschlossen zu haben. Sein dringlicher Tipp an die Schüler war deshalb, man soll eine große Sache so bald als möglich abschließen, denn es kommt häufig etwas Wichtiges dazwischen und bei ihm war es immer wieder die Politik. Derzeit reaktiviert Herr Kiliç seine Kanzlei in Heidelberg. Für die Schüler war die Veranstaltung ein konkreter Einblick in die Politik der Bundesrepublik.
G. Höfeld
26.10.13 | 2013-2014, Exkursionen
Da die geplante Romfahrt so kurzfristig leider nicht umsetzbar war, hieß es, ein anderes Ziel für die Exkursion der Lateiner zu finden und was lag näher als die älteste Stadt Deutschlands in der die Römer auch heute noch präsent sind.
Also packten wir unsere Sachen und dann ging es schon mittwochs vor den Herbstferien los! Wir starteten früh morgens mit dem Zug, so dass wir schon mittags in Trier ankamen. Nachdem wir uns im Kolpinghaus im Zentrum der Stadt einquartiert hatten, begann unser Programm nach einer kleinen Stärkung mit einer Führung durch das Rheinische Landesmuseum, wo wir Einblicke in den römischen Alltag und das Leben in der Antike bekamen. Außerdem konnten wir den erst vor 20 Jahren in Trier entdeckten Goldmünzenfund besichtigen.
Den Tag ließen wir nach einem sehr üppigen Abendessen – standesgemäß beim Italiener – beim gemeinsamen Schauen des Champions-League-Spiels ausklingen.
Der nächste Tag stand nach einem ausgiebigen Frühstück ganz im Zeichen der Spuren der Römer im Stadtbild Triers. Nachdem Micha einen sehr anschaulichen und interessanten Vortrag zur Porta Nigra direkt vor Ort gehalten hatte, von dem auch unsere Führerin sehr beeindruckt war, konnten wir die imposanten Ausmaße der Konstantin-Basilika in Augenschein nehmen, die heute als Kirche genutzt wird. Von dort machten wir uns auf, die Kaiserthermen sowohl ober- als auch unterirdisch zu erkunden, wobei dem einen oder anderen Schüler und auch Lehrer in den dunklen und verwinkelten Gängen doch etwas mulmig wurde.
Den Abschluss des Tages bildete die Liebfrauenkirche, in der wir unsere Lateinkenntnisse auch an einigen Inschriften versuchen konnten. Nach kurzem „Freigang“, den die meisten zum Shopping in der schönen Altstadt nutzten, traf man sich wieder zu einem gemütlichen Abendessen.
Den Freitag ließen wir dann etwas ruhiger angehen. Unsere Führerin begleitete uns zur Kirche St. Maximin, wo wir in die Tiefen hinabstiegen, um das sehr beeindruckende spätantike Gräberfeld auf uns wirken zu lassen. Bei der Führung über und zwischen den Sarkophagen, die in mehreren Schichten angelegt wurden, verschlug es einigen die Sprache, als wir erfuhren, dass sich unter uns bis zu 1000 Gräber befinden.
Nachdem wir mittags zur Stärkung die eine oder andere Fast-Food-Kette aufgesucht hatten, durfte natürlich auch der Dom Triers bei unserer Erkundung nicht fehlen.
Der letzte Programmpunkt bestand an diesem Tag aus einem Spaziergang zum Amphitheater, in dem wir die faszinierende Akustik dieses Bauwerks austesten konnten. Da die Füße anschließend auch mal eine Pause brauchten, fuhren wir mit dem Bus zurück in die Stadtmitte. Dort durften wir auf eigene Faust noch etwas die Stadt erkunden. Abends vertrieben wir uns die Zeit bei Bowling, Billard und Airhockey. Ein paar von uns gingen anschließend noch auf die Kirmes, auf der wir uns mit Frau Lais und Herrn Geisel beim Boxautofahren messen konnten.
Samstags verließen wir nach Frühstück und Räumen der Zimmer die Jugendherberge und bummelten noch etwas durch die Stadt, bevor wir uns dann gegen Mittag wieder auf den Heimweg machten.
Mit etwas Verspätung trafen wir am späten Mittag wieder in Pforzheim ein, wo wir uns in die Ferien verabschiedeten. Insgesamt war es eine sehr gelungene, lustige
und lehrreiche Studienfahrt, die uns sehr viel Spaß bereitet hat.
23.10.13 | 2013-2014, Exkursionen
Als gemeinsamen Ausflug der französisch Lernenden der Klassenstufe 10 entschieden wir uns dazu, im Zeitraum vom 23. bis 25. Oktober für drei Tage nach Frankreich in die historische Stadt Nancy zu fahren. Die Abfahrt war zum normalen Schulbeginn um 8.10 Uhr. Nach einer 4-stündigen Fahrt kamen wir gegen 13 Uhr in Nancy an. Natürlich haben wir uns dann als erstes unsere Zimmer angesehen und uns etwas eingerichtet.
Am Nachmittag stand eine im Vorfeld von den Schülern ausgearbeitete Stadtführung durch die Altstadt von Nancy auf dem Programm. Beide Klassen machten sich getrennt auf den Weg. Jeder Schüler hielt einen kurzen Vortrag über die verschiedensten Sehenswürdigkeiten von Nancy.
Das Abendprogramm bestand aus einem gemeinsamen Flammkuchenessen mit anschließendem Bowlen, wodurch wir den ersten Tag schön ausklingen ließen.
Nach einer viel zu kurzen Nacht ging es am nächsten Morgen zum typisch französischen Frühstück im Hotel. „Croissant et Café au lait!“ Als wir alle fertig waren, machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt und versammelten uns an der berühmten „Place Stanislas“. Frau Schug und Herr Hascher teilten uns in unsere zwei Klassen (a & b) auf. Während die eine Klasse an einer Stadtführung über den Jugendstil teilnahm, hatte die andere Klasse Freizeit, was wir sehr genossen! Die Stadtführerin erklärte uns auf sehr anschaulich Weise zahlreiche Gebäude in Nancy, die noch im Jungendstil erbaut wurden. Nach einer Stunde war Gruppenwechsel.
Das Mittagessen durften wir in unserer Freizeit in der Stadt einnehmen. Anschließend trafen wir uns alle wieder und gingen ins Musée-Aquarium, in dem neben vielen Aquarien auch ausgestopfte, lebensechte Tiere zu besichtigen waren. Da wir nach dem langen Tag alle sehr geschafft waren, begaben wir uns gemeinsam zurück in unser Hotel, um uns vor dem Abend noch etwas auszuruhen.
Das Abendessen nahmen wir in einer Pizzeria ein. Anschließend gingen wir ins Kino. Der Film war trotz unserer nicht ganz so ausgeprägten Französischkenntnisse verständlich und witzig.
Nach der zweiten kurzen Nacht hieß es dann auch schon wieder „adieu Nancy“. Wir genossen ein letztes Mal das gemeinsame Frühstück und hatten danach noch ein wenig Zeit, um unsere Koffer zu packen und die Hotelzimmer zu räumen.
Um 9.30 Uhr traten wir die Heimreise an. Nach einer lustigen, 4-stündigen Fahrt mussten wir uns voneinander verabschieden und gingen zufrieden in unsere Ferien. Es waren ein paar sehr gelungene, lustige aber auch sehr lehrreiche Tage in Nancy.
Ein großes Dankeschön von allen an Frau Schug und Herrn Hascher, die uns diesen Ausflug ermöglicht haben. Wir hatten sehr viel Spaß und haben die drei Tage sehr genossen.
Bericht: Analena, Kohlermann, Denise Stephan, Vivien Wächter
19.10.13 | 2013-2014
Zum ersten Mal war das Schiller-Gymnasium Veranstaltungsort für die parentum, den Eltern- und Schülertag zur Berufswahl. Wie die große vocatium, eine Messe zur Studien- und Berufswahl in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart, wird die parentum vom IFT-Institut für Talententwicklung unter Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Bildung durchgeführt.
Während die vocatium von Schülern der J11 jährlich im Rahmen des Wirtschaftskurses mit immer positivem Echo besucht wird, war die Veranstaltung mit dem Titel parentum zum ersten Mal zu Gast in unserer Region. Im Unterschied zu anderen Messen zur Studien- und Berufsorientierung will die parentum bewusst in einem kleineren Rahmen besonders Eltern mit Schülern der Mittelstufe erste Kontakte zu Unternehmern und Hochschulen vermitteln.
Die großen Veränderungen in Ausbildung und Studium – man denke nur an G8 oder die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge – machen es notwendig, dass die Eltern sich über die gewandelten Bedingungen informieren können, um ihren Kindern mit Rat und Tat zur Seite stehen zu können. Dafür braucht es Zeit und Ruhe. Und genau dies boten die Anbieter an den Samstagmittag zwischen 11 und 14 Uhr am Schiller-Gymnasium. Die mehr als hundert Besucherinnen und Besucher führten intensive Gespräche an den Ständen oder informierten sich bei den begleitenden Vorträgen des Rahmenprogramms.
Sie verwundert es nicht, dass Veronika Reißmann und Eva Beiter für IFT Institut als Veranstalter eine positive Bilanz ziehen konnten. Dies fiel ihnen umso leichter, als sich auch die teilnehmenden Unternehmen und Hochschulen sowie die Besucherinnen und Besucher sich sehr zufrieden über den Verlauf des Tages äußerten.
Mehrere Eltern bedankten sich sogar persönlich bei den Veranstaltern. Bei der Vorbereitung der parentum engagierte sich Stefan Umlauf als Vorsitzender des Elternbeirats am Schiller-Gymnasium besonders, da ihm das Thema Berufsorientierung besonders am Herzen liegt. Für ihn und viele andere ist schon klar, dass es im nächsten Jahr wieder eine parentum geben soll, bei der es ein noch attraktiveres Angebot geben wird.
Folgende Unternehmen und Institutionen berieten: Admedes Schuessler GmbH, Alcatel-Lucent Deutschland AG, Berufkolleg Institut Dr. Flad, EC Europa Campus, Hochschule Pforzheim, Lidl GmbH, MLP Finanzdienstleistungen, SRH Hochschule für Wirtschaft und Medien Calw sowie die Targobank.
Kai Adam
9.10.13 | 2013-2014
Im Rahmen des 2-stündigen Geschichtsunterrichts besuchten Schüler der J12 die Ausstellung „Das Frauengefängnis Hoheneck“ im Lichthof des Alten Rathauses.
Diese beinhaltet die Portraits von 25 Frauen, welche ihre Eindrücke und Empfindungen aus dem Frauengefängnis darbieten und das Grauen des DDR-Regimes vergegenwärtigen.
Das Frauengefängnis bzw. die Frauenzuchtanstalt Hoheneck in Sachsen war zu DDR-Zeiten die größte und autoritärste Haftanstalt für Frauen. Von 1950 bis 1989 saßen dort neben gewöhnlichen Straftäterinnen auch unzählige „Politische“ ein.
Auch wenn nur für 600 Insassen Platz vorhanden war, war das Gefängnis zeitweise, vor allem während der 1970er Jahre, mit 1600 Häftlingen besetzt, so dass die Zellen hoffnungslos überfüllt und die Gegebenheiten absolut inhuman waren. Daraus resultierte die ständige Dezimierung der Häftlinge, was besonders auf den Hunger und die gegenwärtigen Seuchen zurückzuführen ist.
Die Inhaftierung der Frauen war meist die Folge auf den einfachen Wunsch nach Freiheit. Es genügte schon zu viele Anträge für die Ausreise aus der DDR zu stellen oder die Planung für eine Flucht, um für das politische Regime eine Bedrohung darzustellen und somit zum langjährigen Häftling zu werden. Doch nicht nur Republikflüchtlinge bekamen als Folge ihres Handelns die Qual Hohenecks zu spüren. Jegliches Vergehen oder auch nur die Vermutung eines solchen, wurde mit der Inhaftierung unterbunden, so auch jede Form des Protestes, „staatsfeindliche Verbindungen“, „landesverräterische Agententätigkeit“, „Bildung einer illegalen Organisation“ oder „Mitwisserschaft von unerlaubtem Waffenbesitz“ sowie „Mitwisserschaft und Beihilfe zur Fahnenflucht und Landesverrat“.
Die Einzelschicksale der Frauen zeigen die erschreckende Realität im damaligen Frauengefängnis auf. Sie berichten in ihren persönlichen Portraits über katastrophale Zustände und die an ihnen angewendeten Foltermethoden:
Bei den kleinsten disziplinarischen Vergehen wurden sie tagelang in Isolationshaft oder auch in eine Dunkelkammer gesperrt. Die Folter der „Politischen“ war nicht nur auf die körperliche Schädigung ausgerichtet, sondern hauptsächlich auf die Zerstörung der Psyche, denn „Das erklärte Ziel war, unsere Persönlichkeit zu brechen“, wie eine ehemalige Gefangene berichtete. Ebenso war beispielsweise eine engagierte Kinderärztin zusammen mit Kindermörderinnen inhaftiert, was sie als härtere Strafe empfand als sonstige Misshandlungen. Zudem war die Versorgung, wenn überhaupt vorhanden, unzumutbar, da zum Beispiel in Suppen Maden untergemischt waren. Unter anderem führte dies zu einem Hungerstreik aller Insassen, womit die Frauen bessere Bedingungen erreichen wollten. Doch auch die harten Winter führten zu einer weiteren Tortur. Eine der Frauen reflektiert, dass sie sich während des Arrestes in Zeitungspapier einwickelte, um der Kälte annähernd zu entgehen und nicht zu erfrieren.
Unter den Auswirkungen dieser Zustände und Vorgehensweisen leiden die meisten Frauen heute noch, was sich insbesondere anhand von Schlafstörungen und anhaltenden Angstzuständen zeigt. Doch auch die gesamten Familien der Betroffenen litten darunter. Kinder, die in Hoheneck geboren wurden, wurden schon nach wenigen Wochen in Kinderheimen untergebracht. Die Spätfolgen davon sind zerrüttete Familien ohne Wiederaufnahme des Kontakts.
Da nicht alle Frauen von der Bundesrepublik freigekauft werden konnten, brachte letztlich erst der Mauerfall die endgültige Befreiung der politisch Gefangenen.
Um die Erinnerung an die Opfer des Frauengefängnisses zu bewahren, wurde 1991 der Verein „Frauenkreis der ehemaligen Hoheneckerinnen“ gegründet. Zudem engagieren sich viele der Frauen im Zeitzeugenprogramm und halten Vorträge sowie Lesungen.
Nachdem sich jeder mit den Erlebnisberichten befasst hatte, tauschte sich der Kurs in einer Gruppendiskussion über die Schicksale und deren Bezug zum historischen Kontext aus.
Dementsprechend war die Ausstellung ein Besuch in jedem Fall wert, wie auch die Erarbeitungen des Themas im Unterricht durch diese Eindrücke bereichert werden.
Franziska Stenzel & Marie Busch
9.10.13 | 2013-2014, Exkursionen
Nach einer anstrengenden und zugleich lustigen Bahnfahrt von acht Stunden kamen wir endlich am Berliner Hauptbahnhof an. Nachdem wir nach weiteren zwanzig Minuten unser Hostel erreicht hatten, waren alle froh, endlich ihr Gepäck abstellen zu können (vor allem einige Mädels mit ihren überdimensional großen Schrankkoffern). Nachdem wir schließlich ausgepackt hatten, machten sich einige von uns auf den Weg, die Innenstadt rund um den Alexanderplatz zu erkunden, während der große Rest von uns eine Styling-Session startete, um anschließend in den Club Matrix zu gehen. Gegen Mitternacht trudelten alle wieder im Hostel ein und ein, zwei Stunden später lagen dann auch die letzten im Bett.
Nach dem Frühstück und einigen Anlaufschwierigkeiten, aufgrund der nicht allzu langen Nacht, machten wir uns auf den Weg zum Regierungsviertel. Dort hatten wir eine mehrstündige Führung, die jedoch durch ihren ausgeglichenen Mix aus Kunst, Historie und Politik nicht langweilig wurde. Wir durchliefen das komplette Regierungsviertel, vom Hauptbahnhof über den Reichstag bis zum Holocaust-Denkmal und wurden immer wieder aktiv in die Führung eingebunden. Anschließend besuchten wir den Plenarsaal und die imposante Dachkuppel des Reichstagsgebäudes, von wo aus wir eine tolle Sicht über ganz Berlin hatten. Nach diesem letzten Punkt der Tour durchs Regierungsviertel hatten wir etwas Zeit die ersten Einkäufe zu erledigen, Essen zu gehen oder uns mit dem teils verwirrenden U-Bahnnetz auseinander zu setzen. Für den einen oder anderen Schüler, der schon mit den Pforzheimer Buslinien überfordert ist, war dies eine echte Herausforderung. Am Abend brachen wir wieder alle zusammen zu einer Kiezführung auf. Mit einer echten Berlinerin als Begleitung hatten wir die Möglichkeit, die versteckten Geheimtipps und Orte mit besonderem Flair zu entdecken. Wir erkannten schnell, wie vielseitig die Weltmetropole ist und dass kein Stadtteil dem anderen gleicht. Das Ende dieser Führung erlebten jedoch nicht alle, erschöpft mussten einige frühzeitig aufgeben. 😀
Am nächsten Morgen besichtigten wir das Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen. Wir hatten großes Glück und bekamen einen echten Zeitzeugen als Leiter zugeteilt. Ein zunächst unscheinbarer, älterer Herr, der uns jedoch die Geschichte und Geschehnisse dieses Ortes, wie kein zweiter vermitteln konnte. Bei dieser Führung waren wirklich alle Schüler bis zum Schluss aufmerksam und interessiert, was bei Schulklassen relativ selten vorkommt. Wir hatten die Chance einen erstaunlichen Menschen kennenzulernen, der am eigenen Leib den Alltag im Gefängnis miterleben musste. Berührt von den Eindrücken und den Erzählungen, machten wir uns anschließend auf den Rückweg in die Berliner Innenstadt. Nach einer kurzen Verschnaufpause trafen wir uns zu einer Fahrradtour entlang der ehemaligen Mauer. So konnten wir Berlin aus einem weiteren Blickwinkel näher kennenlernen. Am Abend gingen wir wie üblich zu späterer Stunde ins Bett, weswegen uns das Aufstehen umso schwerer fiel.
Der letzte Tag unseres Aufenthaltes begann mit einem ausgedehnten Frühstück. Am Vormittag besuchten wir eine Ausstellung namens ,,The Story of Berlin“ und einen Atomschutzbunker. Die bedrückende Stimmung und das Gefühl der Enge im Bunker konnten uns annähernd die Angst und die allgemeine Bedrücktheit zu Zeiten des Kalten Krieges spüren lassen. Gegen Mittag trafen wir uns dann am sogenannten Tränenpalast. Dies ist ein berühmter, ehemaliger Grenzübergang zwischen der BRD und der DDR. Die persönlichen Geschichten und Schicksale, die dort ausgestellt sind, waren sehr interessant. Anschließend gingen viele Schüler auf eine Shopping-Tour und erkundeten Berlin auf eigene Faust. Abends trafen wir uns am höchsten Hotel am Alexanderplatz, um ein letztes Mal gemeinsam den Blick über Berlin schweifen zu lassen. Ein gelungener Abschluss eines gelungenen Aufenthaltes.
Am Samstag fuhren wir alle sehr erschöpft zurück nach Hause. Nur Herr Höfeld war noch voller Energie. 😀
Im Namen aller Schüler der J12 möchten wir uns bei Herrn Geisel und Herrn Höfeld für spannende Tage, zahlreiche Eindrücke und ihr Vertrauen bedanken.
Annsophie Mürle-Thür & Stefanie Reinhard