Mündliches Abitur am Schiller-Gymnasium

Mündliches Abitur am Schiller-Gymnasium

Es war für viele unserer Abiturientinnen und Abiturienten der letzte Tag ihres Schullebens am Schiller-Gymnasium: der Tag des mündlichen Abiturs. Während es für manche um eine Verbesserung ihrer schriftlichen Leistungen ging, standen für viele auch die mündlichen Prüfungen an, die seit diesem Jahr zu den neuen Prüfungsformaten der Basisfächer zählen. Auch wenn die Aufregung der Wartenden geradezu spürbar war, so erreichte am Ende doch jeder das, was er sich erhofft hatte, und das Schiller-Gymnasium kann alle zu ihrem bestandenen Abitur beglückwünschen. Mit den Zeugnisblättern, die sie direkt im Anschluss erhielten, können sich unsere bald ehemaligen Schülerinnen und Schüler nun für die nächsten Ausbildungsschritte bewerben – und mit ruhigem Gewissen in den wohlverdienten Urlaub fahren.

Wir wünschen allen unseren Abiturientinnen und Abiturienten viel Erfolg und alles Gute für ihren weiteren Lebensweg.

Die Schiller-Ferienwoche: Brücke in die Normalität

Die Schiller-Ferienwoche: Brücke in die Normalität

Verpasst haben die Schüler*innen aber nicht nur Unterrichtsstoff, sondern auch eine ganze Menge an sozialer Interaktion, kurz: den Schulalltag mit all seinen Gesprächen, Spielen, Auseinandersetzungen. Vor allem für die Jüngeren, deren Klassen noch nicht so lange bestehen, ist eine Rückkehr in den regulären Schulbetrieb erst einmal eine Erleichterung – doch nach so langer Zeit im Fernunterricht mag die eine oder andere Klassengemeinschaft sich verändert haben. Denn die spontane Rückkehr in die Normalität kann auch Sorgen bereiten oder zu Stress führen, wie aktuelle Studien zu dem als „Cave-Syndrom“ bezeichneten Phänomen andeuten konnten.

Um den Einstieg in das neue Schuljahr also zu erleichtern und einen Übergang zwischen Zuhause und Schule zu schaffen, bietet das Schiller-Gymnasium, organisiert von unserem Kollegen Julian Hofmann, die Schiller-Ferienwoche an, die in der ersten Septemberwoche (06.09. bis 10.09.) stattfinden wird. Angeboten wird eine Vielzahl an Projekten, aus denen sich die Schüler*innen der Klassen 5 bis 9 eines oder mehrere auswählen können, um sich ihre perfekte Woche zu gestalten. Die Angebote reichen von sportlichen Aktivitäten wie Fußball, Schnürles, Rugby oder Kajakfahren über kreative Angebote wie Modellbau oder Musik in der Schulband bis hin zu Exkursionen ins Gasometer oder nach Kaltenbronn. Die Projekte werden von Kolleginnen und Kollegen des Schiller-Gymnasiums, von externen Helfern sowie ehemaligen Kollegen betreut. Wir bedanken uns schon jetzt bei allen Organisator*innen, die diese Woche möglich machen.

Es liegen rund 70 Anmeldungen für die Projekte vor, sodass man die Ferienwoche, wenngleich sie noch nicht stattgefunden hat, schon jetzt als großen Erfolg bezeichnen kann. Wie wünschen allen Schülerinnen und Schülern viel Spaß in ihren Projekten und einen guten Start ins neue Schuljahr.

(Maximilian Weigl)

Als wir im März 2020 zum ersten Mal die Schule verlassen und in den Fernunterricht wechseln mussten, war noch nicht abzusehen, wie sich die Situation, in der wir uns in der durch SARS-CoV-2 ausgelösten Pandemie befanden, weiterentwickeln würde. Jetzt, nach anderthalb Jahren, lassen sich die Auswirkungen allmählich erfassen. So haben die meisten unserer Schüler*innen in den vergangenen zwei Schuljahren insgesamt etwa acht Monate im Fernunterricht verbracht, haben an Videokonferenzen teilgenommen oder mussten ihren Schultag mit Wochenplanarbeiten selbst organisieren. Für manche war diese Herausforderung so groß, dass es ihnen schwergefallen ist, immer am Ball zu bleiben; andere sind daran gewachsen, haben an Eigenständigkeit gewonnen.

Natürlich kommt nach diesen Monaten des Fernunterrichts, der ja auch in reduzierter Stundenzahl stattgefunden hat, die Frage auf, ob und wie viel Unterrichtsstoff in den einzelnen Fächern nicht behandelt werden konnte und wie dieses mögliche Defizit in den nächsten Jahren wieder aufgefangen werden kann. Die Planungen für das nächste Schuljahr sind schon in vollem Gange, um Möglichkeiten zu finden, Verpasstes nachzuholen und möglicherweise entstandene Heterogenität innerhalb der Klassen oder zwischen Parallelklassen wieder zu reduzieren.

Fernsehaufnahmen im Schiller-Gymnasium

Fernsehaufnahmen im Schiller-Gymnasium

Das Team von Baden TV war bei uns, um über unsere mobilen Lüftungsgeräte zu berichten.

Die Klasse 7 b mit unserer Lehrkraft Herrn Hofmann sowie unser Schülersprecher Finn Schulz, unser Schulleiter Herr Zuber sowie unsere Geschäftsführerin Andrea Boyer haben mitgewirkt.

Es war ein unkomplizierter Dreh und der Beitrag ist im folgenden Link zu sehen:

 

 

GoldenHearts und Schiller-Gymnasium kooperieren

GoldenHearts und Schiller-Gymnasium kooperieren

GoldenHearts leistet seit fünf Jahren einen Beitrag zur Integration von MigrantInnen in Pforzheim. Derzeit ist GoldenHearts der größte Anbieter an niederschwelligen Sprachkursen für Frauen mit Kinderbetreuung im Raum Pforzheim. Auch Stipendien für begabte Mädchen und Frauen mit Migrationsgeschichte vergibt GoldenHearts sowohl in den USA als auch vor Ort.

Für das Schuljahr 21/22 stellen die gemeinnützige Organisation GoldenHearts und das private Schiller-Gymnasium Pforzheim nun ein gemeinsames Stipendium zur Verfügung. Das  Schulgeld wird von GoldenHearts und dem Schiller-Gymnasium übernommen. Bewerben können sich Schülerinnen, die im Schuljahr 21/22 die 9. oder 10. Klasse besuchen werden. Schiller-Geschäftsführerin Andrea Boyer unterstreicht den Wunsch des Schiller-Gymnasiums, für alle Pforzheimer Familien eine interessante Schulalternative sein zu wollen. Darüber hinaus möchte das Schiller-Gymnasium einen Beitrag zur Integration leisten und begabten, hochmotivierten Schülerinnen den Zugang zu einer individuellen Förderung am Schiller-Gymnasium ermöglichen. Die Kooperation mit GoldenHearts macht dies nun möglich.  „Wir verstehen uns als weltoffene Schule. In diesem Sinne kommt uns die Zusammenarbeit mit GoldenHearts sehr entgegen“, so der Schulleiter Joachim Zuber.

Interessierte Familien können sich über die Webseite www.goldenhearts.online über den Bewerbungsprozess informieren.

Alles Gute für unsere Abiturient*innen!

Alles Gute für unsere Abiturient*innen!

Nächste Woche beginnen die schriftlichen Abiturprüfungen. Unsere Schülerinnen und Schüler haben die letzten Wochen genutzt, um sich im Sonderstundenplan intensiv auf ihre Prüfungsfächer vorzubereiten. Auf jeden warten drei Prüfungen, die unter strengen Vorsichts- und Hygienemaßnahmen abgehalten werden müssen.

Wir wünschen euch allen in den nächsten drei Wochen viel Erfolg, Ruhe und Durchhaltevermögen. Alle eure Freunde, Geschwister, Eltern und Verwandte stehen hinter euch, wie jeder an den großartigen Plakaten sehen kann, die diese für euch aufgehängt haben.

Ihr schafft das!

Cajons für das Schiller-Gymnasium

Cajons für das Schiller-Gymnasium

Am 16.04.2021 erhielten wir 15 Cajons, die von der Lebenshilfe Pforzheim Enzkreis e.V. gebaut worden sind.

Zwei Auszubildende der Werkstatt der Lebenshilfe sowie die zuständigen Mitarbeiter für den Bereich Arbeit überreichten dem Schiller-Gymnasium die Instrumente am vergangenen Freitag.

Diese großzügige Spende hat der Verein Büchle e.V. ermöglicht. Der 1. Vorsitzende Herr Lutz war bei der Übergabe ebenfalls zugegen. Der Vergabebeirat des Vereins hatte im Vorfeld dieser Spende zugestimmt.

Cajons sind kistenartige Rhythmusinstrumente, die ursprünglich aus Peru stammen, werden mit den Händen gespielt und erzeugen einen schlagzeugähnlichen Klang. Besonders häufig werden Sie als Ersatz für Bass, Drum und Snare im Bereich der akustischen Musik (unplugged) eingesetzt.

So sind unsere Schülerinnen und Schüler in der Lage, zeitgemäße Musikstücke zu erlernen und auch bei zukünftigen Gelegenheiten aufzuführen.

Besonders gefreut hat uns bei diesem Sponsoring die Beauftragung der Lebenshilfe in Pforzheim als Hersteller dieser Instrumente. Es fand dabei im Vorfeld ein Besichtigungstermin der Werkstatt in der Gablonzer Str. statt.

(Andrea Boyer)

Online-Elternabend zum Thema Lernen

Online-Elternabend zum Thema Lernen

Rund 70 Eltern haben an dem Online-Angebot der Akademie für Lernpädagogik aus Köln in der letzten Woche teilgenommen.

Das Angebot richtete sich schwerpunktmäßig an Eltern der Unter- sowie der Mittelstufe. Der Leiter der Akademie, Jürgen Möller, referierte online etwa 60 Minuten zu den Themen von Lerntechniken, einem richtigen Lernumfeld sowie Verstärkungsmöglichkeiten von Lernerfolgen durch die Eltern.

Die Kernaussage seines Vortrags war, dass Lernen Freude bereiten kann, wenn die Schüler*innen wissen, wie sie lernen sollen. Gerade in Zeiten des Fernunterrichts sind die Fähigkeiten, richtig zu lernen, von besonderem Wert. Auch gehe es darum, die Schüler*innen motiviert zu halten für die Zeit während und nach der Pandemie. Ein paar dieser Tricks können Sie dem beigefügten Spickzettel entnehmen.

Unsere Eltern konnten während des Vortrags Fragen an Herrn Möller richten, die dann anschließend per Mail beantwortet wurden.

Obwohl unsere Schule derzeit keine außerschulischen Aktivitäten oder Elternabende anbieten kann, war dieses Angebot eine Möglichkeit, zusammen mit den Eltern an passenden Lernumfeldern im häuslichen Bereich zu arbeiten.

(Andrea Boyer)

Ein weiterer Baustein für mehr Sicherheit der Schüler und Schülerinnen unseres Schiller-Gymnasiums

Ein weiterer Baustein für mehr Sicherheit der Schüler und Schülerinnen unseres Schiller-Gymnasiums

Nach bereits installierten Luftfilteranlagen in allen Klassenräumen wird nun ein weiteres hilfreiches technisches Gerät in den Klassenräumen sowie auch allen Fachräumen installiert.

Vier fleißige und technisch begabte Schüler der Jahrgangstufe 12 bauten zwischen Unterricht und Klausuren in ihrer Freizeit dreißig CO2-Ampeln.

Herr Davcik, Vater eines Schülers, sponserte und lieferte hierfür die Auswertelektronik, CO2-Sensoren und die LED-Anzeige. Vielen Dank hierfür! Die Elektroanschlüsse sowie die Bilderrahmen wurden durch die Schule finanziert.

Doch was wären die Bauteile, wenn sie nicht jemand in mühevoller Arbeit zusammensetzte? Zusammen mit Frau Schissler-Schein, Herrn Rucktäschel und Herrn Höfeld fanden sich Jan Leibersperger, Daniel Klittich, Tim Collmer und Julian Schönfeld aus der zwölften Klasse zusammen, um die Ampeln zusammenzubauen. Um auch immer die Zeit im Blick zu haben, installierten sie zudem noch eine Uhr mit Digitalanzeige. Weiterhin ist es möglich, den CO2-Gehalt der Uhren aus der Ferne zu messen und auszuwerten – eine schönes Folgeprojekt für andere Schülerinnen und Schüler.

Wer das Sägen, Löten und Zusammenbauen mitverfolgte, merkte, welch ein großer Zeitaufwand dies war, und wir als Schule sind stolz darauf, solche begabten und engagierten Schüler bei uns zu haben.

In Zukunft werden die Lehrer und Lehrerinnen mit dieser Innovation erinnert, wann es Zeit ist zu lüften, und die Schüler und Schülerinnen sehen zudem, wie lange es noch bis zur verdienten Pause ist.

Vielen Dank an alle Beteiligten!

(Tanja Schissler-Schein)

6a erlangt zweiten Platz des Naturtagebuchwettbewerbs

6a erlangt zweiten Platz des Naturtagebuchwettbewerbs

Im vergangenen Schuljahr haben sich die Schüler*innen der jetzigen 6a als junge Naturforscher*innen bewiesen. Sie haben über ein Jahr hinweg ein Stück Natur begleitet und sämtliche Veränderungen genaustens dokumentiert. Dabei entstanden einzigartige Naturtagebücher. Durch das Tagebuch haben die Kinder Tiere und Pflanzen besser kennen und schätzen gelernt. Arten, Verhaltensweisen und Veränderungen der Natur wurden detailliert beschrieben und kreativ verarbeitet – in Gedichten, Bildern, Collagen, Diagrammen und tollen Naturaufnahmen. So konnte auch der erste Lockdown mit Naturbeobachtungen bereichert werden. Diese besondere Klassenleistung wurde im Naturtagebuchwettbewerb der BUNDjugend mit dem zweiten Platz gewürdigt. Gratulation!

(Eva Guthmann)

Smilla Bettinger: Nachts in New York

Smilla Bettinger: Nachts in New York

Wie jeden Abend nach meiner Arbeit als Kommissar im Polizeirevier begab ich mich auf meinen nächtlichen Spaziergang durch die New Yorker Innenstadt. Es war fürchterlich kalt. Ich durchquerte den Central Park. Alles war düster, nur einige wenige Stellen waren von hohen, etwas alt aussehenden Straßenlaternen beleuchtet.

Alles schien wie immer, dennoch fühlte ich, dass etwas nicht stimmte.

Ich war alleine, weit und breit keine Menschenseele zu entdecken. Um diese Uhrzeit begab sich kein Normalsterblicher freiwillig in den Park.

Ich ging an einem der kleinen Seen vorbei, als mich plötzlich ein mulmiges Gefühl erfasste. Ich blickte mich um und sah am Ufer des Wassers eine menschliche Gestalt. Ich näherte mich und stellte mit Erschrecken fest, dass es der leblose Körper eines jungen Mannes war. Mitten im Central Park eine Leiche!

Sein Name war Matthew Brown, so stand es im Personalausweis, den ich neben ihm in einer kleinen dunkelblauen Brieftasche fand. Er war 21 Jahre alt. Auf dem Ausweisbild hatte er dunkelbraune, lockige Haare und smaragdgrüne Augen. Meinen Beobachtungen nach müsste er Sportler gewesen sein. Er trug ein lilafarbenes Footballshirt, die Farben des Footballteams der NYU, mit der Nummer 10. Seinem Studentenausweis zu Folge war er Teil des Teams und studierte an dieser Universität.

Das zuvor noch violette T-Shirt war nun eher rot. Alles voller Blut. An seiner Brust waren deutliche Einstichwunden erkennbar.

Ich griff zu meinem Handy und verständigte meinen Kollegen Blake. Ich hasste dieses Gerät und jegliche Anrufe von ihm. Es hatte die unnütze Eigenschaft, einen zu jeder Uhrzeit aus seinem wohlverdienten Schlaf zu reißen.

Ich hasste nicht nur Handys, nein, auch tote Leute. Am Ufer eines Sees liegend, nachts um zwölf, durch mehrere Messerstiche zu sterben, muss fürchterlich sein. Dennoch habe ich mich dafür entschieden, für diese Menschen Gerechtigkeit zu fordern.

Ich stand für einige Minuten da, war wie gelähmt. Ich weiß nicht, ob es nur wegen der bitteren Kälte war, oder weil ich gerade den leblosen Körper eines jungen, attraktiven Mannes vor mir sah.

Blake traf einige Minuten später ein. Ich konnte seinen schockierten Gesichtsausdruck trotz der Dunkelheit erkennen. Ich wies ihn auf die kleine Brieftasche hin, die direkt neben der Leiche lag. Sie war der einzige persönliche Gegenstand, den wir in seiner unmittelbaren Nähe entdeckten.

Solange die Spurensicherung noch nicht eingetroffen war, machten wir uns auf die Suche nach weiteren Objekten. Heutzutage trägt doch jeder Jugendliche ein Mobilgerät mit sich. Wir suchten in kleinen kahlen, aber auch größeren, dicht bewachsenen Büschen. Unter Bäumen, auf dem vom Tau noch nassen Gras, bis Blake ein Handy fand. Er machte es an. Auf dem Hintergrundbild war das Mordopfer, umarmt von einer hübschen Frau. Sie hatte blondes Haar und trug ebenfalls ein Footballshirt mit der Aufschrift „Brown“. Ihr Name war Olivia – das verrieten uns die unzähligen verpassten Anrufe auf dem Sperrbildschirm. Die letzte Datei war eine Sprachaufnahme von 23:36 Uhr, vermutlich kurz vor dem Mord aufgenommen.

Ich drückte auf den erdigen Bildschirm, um die Audioaufnahme zu starten. Man hörte rascheln, offensichtlich war Matthew auf der Flucht. Eine kurze Zeit das Schnaufen des Opfers, schließlich eine raue, tiefe Männerstimme. Hektisches Gerede. Abgehackte Drohungen, dann wieder erneutes Schweigen.

Plötzliche Schreie ertönten aus den schlammigen Lautsprechern. Kurz danach Röcheln und sich immer weiter entfernende Schritte.

Matthew hatte instinktiv als Beweis für den Angriff die Audioaufnahmetaste gedrückt. Ob er da schon wusste, welch schreckliches Schicksal ihn erwartete?

Ich stand nun schon eine Stunde an diesem furchtbaren Tatort. Es wurde von Minute zu Minute kälter, ich konnte meinen Blick nicht von dem Jungen lassen. Andauernd fragte ich mich, welches Motiv der Mörder hatte, einen solch unschuldig aussehenden Mann zu töten.

Kurz vor eins trat endlich die Spurensicherung ein. Wir erzählten ihnen von dem Handy und der Tonaufnahme. Den Tatort sperrten sie mit gelben Absperrtape ab, untersuchten jeden Millimeter. Stunden vergingen, das Gras taute und die Morgenröte erschien hinter den Bäumen. Wir hatten jeden Busch und Baum durchsucht, doch wir waren erfolglos.

Ich entschloss mich nach Hause zu gehen – ich brauchte Zeit für mich.

In meinem gemütlichen Apartment in Manhattan angekommen, versuchte ich zu frühstücken, doch ich bekam nicht einen Bissen hinunter. Dieser arme Student ging mir nicht aus dem Kopf. Irgendwie hatte ich das Gefühl, wir hatten etwas übersehen. Rastlos entschloss ich mich noch einmal in den Park zu gehen und alles bei Tageslicht abzusuchen. Ich ging zu dem See, an dem ich den von blutüberströmten Matthew gefunden hatte. Auf den ersten Blick sah alles so gewöhnlich aus, doch unweit des Ufers glänzte etwas. Ich zog Schuhe und Socken aus. Das Wasser war fürchterlich kalt. Schon nach einigen Sekunden spürte ich meine Beine nicht mehr, die eisige Kälte ließ mir das Blut in meinen Adern gefrieren. Doch das war mir egal. Ich zog den metallenen Gegenstand mit Handschuhen heraus und fand somit endlich die vermeintliche Mordwaffe – ein langes Küchenmesser mit hölzernem Griff. Sofort stieg ich in mein Auto und fuhr in das Polizeirevier. Dort angekommen eilte ich zu Blake. Gemeinsam brachten wir das Messer dem Labor, das brauchbare DNA-Spuren sicherstellen konnte.

Danach ging alles sehr schnell: die Datenbank spuckte den Namen Lucas Johnson aus. Er war ebenfalls 21 Jahre alt, Teil des Footballteams der NYU und stand schon früher mit dem Gesetz in Konflikt.

Nach einem stundenlangen Verhör brach er endlich sein Schweigen, als er die Memo-Aufnahme hörte. Das Mordmotiv? Neid. Lucas wollte, wie Matthew, Quarterback sein, doch hatte nie wirkliche Chancen seinen Rivalen zu übertreffen. Sein Traum war es, so zu sein wie sein Trainingspartner – dasselbe Ansehen, seine Freundin und Stellung im Footballteam. Wie tief diese Eifersucht bloß sitzen musste, um einen anderen zu töten? Darüber grübele ich immer noch nach und dies wird mich auch ein Leben lang begleiten.  

So endete dieser kühle Novemberabend für mich mit einer raschen Aufklärung, ein wenig Genugtuung, aber großem Wehmut ob dieser unnötig grausamen Tat.

Auch im Sommer, als die Enten fröhlich auf dem See rumplätscherten, Kinder voller Freude mit ihren Eltern picknickten, schaute ich immer wieder unweigerlich auf den Ort, an dem ich einst den leblosen Körper eines unschuldigen Jungen fand.

Smilla Bettinger, 9b