Als Abschlussveranstaltung der Ausstellung im Stadtmuseum „Pforzheim im Ersten Weltkrieg“ fand eine Präsentation unserer 9. Klassen statt. Diese hatten im Rahmen eines gemeinsamen Projekts mit dem Kulturamt der Stadt und der „Löblichen Singergesellschaft von 1501 Pforzheim“ Spuren des Ersten Weltkriegs im heutigen Pforzheim erforscht.

 So fern uns diese Zeit heute scheint, so aktuell sind doch heute wieder Krieg, Völkerhass und Flucht. Diese Aktualität betonte auch Claus Kuge als Obermeister der „Löblichen“ in seinem Grußwort. Er freue sich angesichts der bedrückenden Realität, dass junge Menschen hier die Geschichte als Mahnung begriffen, um ein Zeichen gegen Krieg und Gewalt zu setzen.

Im Anschluss an diesen Appell folgte die Vorstellung der vier Lernorte, die die Schüler erforscht haben. Zunächst wurde das Rodgebiet vorgestellt, dessen Entstehung und Architektur auf den gewonnenen deutsch –französischen Krieg 1870/71 zurückgeht. Und dieser Krieg führte zum Hass zwischen Deutschen und Franzosen, der den Weg in den Ersten Weltkrieg bereitete.

Danach wurde die Stadtmitte mit dem Kollmar&Jourdan-Gebäude und dem Sedanplatz präsentiert. Im Stadtarchiv als Lernort, wo die Schülerinnen und Schüler insbesondere das Alltagsleben in dieser Zeit erforschten,  standen ein Kriegskochbüchlein und der Kriegs- und Trauerschmuck der Pforzheimer Traditionsindustrien  im Mittelpunkt: bedrückende Zeugnisse einer düsteren Zeit.

Zum Abschluss stand der Hauptfriedhof mit dem Gräberfeld und bedeutenden Einzelgräbern im Mittelpunkt. Auch hier zeigte sich, dass der Erste Weltkrieg Pforzheim mehr geprägt hat, als viele denken. Gerade das Spannungsfeld zwischen Gedenken an Tod und Leid im Gegensatz zur  Verherrlichung von Heldentod und zur Verharmlosung von Krieg werden hier deutlich.

Insgesamt zeigten alle Präsentationen, dass die 15-jährigen Schülerinnen und Schüler  dieses schwierige Thema gestalten und beeindruckende Ergebnisse dem Publikum zeigen konnten.

Dies betonte auch Claudia Baumbusch als Projektverantwortliche für das Kulturamt besonders und sprach neben den Schülern dem Schiller-Gymnasium und den Lehrern  Christoph Breiling, Frank Ehrler und Alexander Möller ihren besonderen Dank aus.

 Kai Adam betonte als stellvertretender Schulleiter, dass solche konkreten Projekte zur lokalen Geschichte Schüler wie Lehrer besonders motivierten und Lernen im besten Sinne seien. Zum Abschluss richtete er noch einen Dank an die Mitarbeiterinnen im Kulturamt und im Stadtarchiv, die die Arbeit der Schüler so intensiv begleiteten.