Die Expedition N machte am Schiller-Gymnasium Station
Energiesparen fängt bei einem selbst an – das lernten unsere Schülerinnen und Schüler, als die Expedition N – Nachhaltigkeit für Baden- Württemberg zwei Tage lang an der Schule zu Gast war. Die Informations- und Bildungsinitiative der Baden-Württemberg Stiftung beeindruckte nicht nur mit einem zweistöckigen Ausstellungsfahrzeug und interaktiven Exponaten, sondern auch mit einem Vortrag, Ausstellungsrundgängen, einem Energieforschungsexperiment und dem „Nachhaltigkeitskino“.
Klimaschutz und Nachhaltigkeit beschäftigen unsere Schülerinnen und Schüler nicht nur, wenn die Expedition N hier Station macht. „Neben der Nähe zur Wirtschaft ist es unserer Schule besonders wichtig, die Schüler an das Thema der ökologischen Nachhaltigkeit heranzuführen“, betont die Geschäftsführerin Andrea Boyer. „Die Tage mit der Expedition N hatten für uns alle einen besonderen Mehrwert.“ Lehrer Günter Höfeld ergänzt: „Die zentrale Frage heißt längst nicht mehr Ökonomie oder Ökologie, sondern: Bringen wir in Zukunft Nachhaltigkeit und Wirtschaft erfolgreich zusammen?“
An einem großen Modellhaus, das in die Wand des Expeditionsmobils eingelassen ist, drücken Viola, Paula, beide 10 Jahre alt, und die neunjährige Adelina eifrig Knöpfe und erfahren so, wo sich zu Hause Stromfresser verstecken und wie man den Stromverbrauch reduzieren kann. Die 14-jährige Pia und die 15-jährige Shirin versuchen, immer das Licht auszumachen, wenn sie einen Raum verlassen, geben aber zu, es öfter mal zu vergessen. Dafür wissen sie, dass das Rausziehen des Steckers bei elektronischen Geräten den Stand-by-Betrieb unterbricht, bei dem immer noch Strom verbraucht wird.
Tim und Christoph, beide 14 Jahre alt, kurbeln am so genannten Knallgas-Exponat, das mit einem deutlich hörbaren Knalleffekt begeistert: „Peng hat’s gemacht!“, freuen sich die beiden. Was das mit Energiewende und Nachhaltigkeit zu tun hat? „Das kann man zum Wiederaufladen von Energiespeichern nutzen“, lautet die Antwort. Der tourbegleitende Fachbetreuer Thomas Ellmer ergänzt: „Bei der Knallgas-Reaktion spaltet elektrische Energie Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff, die gespeichert, gemischt und gezündet werden. In einer praktischen Anwendung könnte dieser Wasserstoff dann tatsächlich gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt zum Beispiel zum Betrieb von Brennstoffzellen genutzt werden.“
Wie wichtig die Speicherung von Energie ist, stellten die Jugendlichen auch beim „Netzspiel“ fest, bei dem ein Mitspieler den Strom für bis zu fünf andere Teilnehmer mit Muskelkraft „erkurbelt“. Diese brauchen die Energie für den Betrieb von Haushaltsgeräten. „Ziel ist, so wenig wie möglich und so effizient wie möglich zu verbrauchen“, kommentierten Ken und Leif, die das Spiel ausprobierten. Denn wird mehr Strom aus dem virtuellen Stromnetz abgezogen, als mit der Kurbel gewonnen werden kann, droht der Blackout und das Spiel ist verloren. Die vielen Mitmach-Exponate der Expedition N überzeugten auch die Pädagogen. „Man muss es anfassen können und sehen, was passiert“, so Lehrerin Andrea Leitner-Leinbach. Den zwölfjährigen Ken begeistert genau das: „Mir gefällt das Mobil, weil man hier was machen kann und nicht nur Dinge anschauen.“
Vielleicht können über die Kinder sogar die Eltern erreicht werden: „Die Kinder transportieren die Informationen von der Schule nach Hause“, versichert die Lehrerin. Später am Tag diskutiert eine Schülergruppe prompt, was sie selbst tun können, um Energie einzusparen und nachhaltiger zu leben, und was in der Verantwortung der Eltern liegt. Die Jugendlichen erkennen schnell, dass Verzicht ein wichtiger Hebel ist, aber auch besonders schwerfällt. Vor allem, wenn alle anderen anders leben.
So sorgte der Besuch der Expedition N für Gesprächsstoff und Aha-Erlebnisse: „Das Mobil fand ich imposant. Ich habe noch nie so einen ausgestatteten LKW gesehen. Meine Klasse hat sich mit vielen Themen in dem Truck beschäftigt“, lautete das Fazit eines Schülers.
Textgrundlage: Presseinformation der Expedition N