Zum ersten Mal in diesem Schuljahr fand sich die gesamte Jahrgangsstufe 11 im Musiksaal zusammen, um einen Vortrag mit szenischen Lesungen zur Gruppe 47 zu hören. Diese Gruppe von Nachkriegsautoren wurde von Hans-Werner Richter gegründet und tagte zweimal im Jahr in verschiedenen, meist kleineren Ortschaften, um über neue Literatur, die von eingeladenen Autoren vorgetragen wurde, zu diskutieren. Auf dem berühmten „elektrischen Stuhl“ traten hier zum ersten Mal bekannte Autoren auf: Heinrich Böll, Günter Grass, Günter Eich, Ingeborg Bachmann, Ilse Aichinger und viele mehr. Bewertung und Beurteilung der Lesungen waren durchaus kritisch, oftmals wurde heftig über Inhalt und Sprache der Texte gestritten.

In der Nachkriegszeit entstand somit eine Kahlschlagliteratur, die in der Öffentlichkeit auf sehr unterschiedliche Resonanz stieß. Der Vortrag von Levin Sönmez und Sören Lechler, begleitet von Filmbeiträgen und einem You-tube – Ausschnitt mit Celans „Todesfuge“ fand allerdings großen Anklang, ebenso die mit viel Empathie vorgetragenen Gedichte von Lukas Weichselmann, Anastasia Klaschka und Daniel Dorschner. Philipp Kramer las einen Ausschnitt von Schnurres „Das Begräbnis“ vor, sehr eindrucksvoll, übrigens der erste vorgelesene Text 1947 am Bannwaldsee, wo die Gruppe ihren Anfang nahm.

Insgesamt eine gelungene Veranstaltung für alle Zuhörer.