Das gigantische Befestigungswerk, benannt nach dem französischen Kriegsminister André Maginot, reicht von der Nordsee bis zum Mittelmeer. Aber im nördlichen Elsass entlang der deutschen Grenze ist es mit seinen Forts und Kasematten besonders prägend. Als monströses Denkmal der Jahrhunderte alten deutsch-französischen Erbfeindschaft ist es heute Touristenattraktion, das von einem deutsch-französischen Verein zugänglich gemacht wurde und gegenwärtig betreut wird.
Die Schülerinnen und Schüler der beiden neunten Klassen mussten sich warm anziehen, als sie 30 m tief hinab stiegen, wo eine konstante Temperatur von 12°C herrscht. Und sie staunten nicht schlecht über das schier endlose Ganggewirr und den 1200 m langen Hauptstollen, der noch völlig intakt ist. Großküche, Elektrizitätswerk, Belüftungs- und Wasseranlage, Mannschafts- und Offiziersräume sind noch im Originalzustand vorhanden, insgesamt eine High-Tech-Anlage, die zu der Zeit ihres gleichen suchte.
Das Geschütz im Panzerturm mit einem 360°-Schussfeld lässt sich noch ausfahren. Erbaut wurde dieses Bollwerk zwischen 1930 und 1936 aus Angst vor einem Angriff der Deutschen auf Frankreich. Es bot im Kriegsfall 630 Mann Platz. Die Lebensmittel- und Wasservorräte erlaubten ein Überdauern von drei Monaten in dieser Unterwelt mit drangvoller Enge und ohne Tageslicht. Depressive Symptome waren bei den meisten „Bewohnern“ keine Seltenheit.
Die Besichtigung machte den Schülerinnen und Schülern in beeindruckender Weise klar, wie sehr es sich lohnt, für ein gemeinsames und friedliches Europa einzustehen.