Im Rahmen des Geographie-Unterrichts besichtigte die Klasse 9b mit ihrem Klassenlehrer Herrn Hofmann am Mittwoch, den 21.09.2022, das Bergwerk „Frischglück“ in Neuenbürg. Im Laufe der kurzweiligen und interessanten Führung, die von zwei Mitgliedern der „Arbeitsgemeinschaft Neuenbürger Bergbau e.V.“ geleitet wurde, konnte die Gruppe ein Gespür für den äußerst beschwerlichen Alltag eines Grubenarbeiters im 19. Jahrhundert entwickeln.

Weiterhin erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass im Gebiet rund um das heutige Besucherbergwerk der Abbau von Eisenerz bereits zur Zeit der Kelten im 5. Jahrhundert v. Chr. begann und dieser auch in den folgenden Jahrhunderten immer wieder betrieben wurde.

Die Blütezeit des Bergbaus erlebte das Revier im Nordschwarzwald jedoch vor allem in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Bedarf an Eisen stieg während der Industrialisierung massiv an. Insbesondere für den so genannten „Neuenbürger Stahl“, dem aufgrund seines erhöhten Mangananteils sowie einem geringen Gehalt an Schwefel eine besondere Qualität attestiert wurde, zeigte sich eine deutlich erhöhte Nachfrage. Zu dieser Zeit verdienten rund 40 Bergmänner in den Gruben rund um Neuenbürg ihren bescheidenen Lebensunterhalt.

Dennoch kam der Neuenbürger Bergbau in den ausgehenden 60er Jahren des 19. Jahrhunderts zum Erliegen. Neben dem mittlerweile reduzierten Vorkommen der lokalen Eisenerz-Bestände erwies sich der Import des Rohstoffs als wirtschaftlich rentabler. Zudem hatten die Hochofenwerke in Pforzheim und Friedrichstal bereits kurz zuvor ihren Betrieb eingestellt.

Die Exkursion vermittelte der Klasse anhand des Eisenerzabbaus im „Neuenbürger Revier“ praxisnahe Kenntnisse über einen Teil der lokalen Geschichte des Nordschwarzwalds sowie über den hohen Stellenwert, den mineralische Rohstoffe seit jeher für den Menschen besitzen.

(Julian Hofmann)