Am 06. / 07. Juni führten die Schülerinnen und Schüler der 2-stündigen Physik-Kurse eine Exkursion zum CERN ( conseil européen pour la recherche nucléaire ) durch. CERN ist eine der bedeutendsten internationalen Institutionen für physikalische Grundlagenforschung und hat vor einigen Monaten durch die Entdeckung des Higgs-Teilchens weltweit Schlagzeilen gemacht.
Kurz nach 8:30 Uhr starteten wir ( 38 Schüler, 2 Gäste und 2 Lehrer : Herr Lintner und Herr Hoffmann ) an der Schule zu unserem Ziel in 500 km Entfernung. Mit bester Laune und bei herrlichem Sonnenschein näherten wir uns langsam unserem Ziel. Während der etwa 6-stündigen Busfahrt wurde viel gegessen, geredet und gelacht. Sie wurde nur unterbrochen von 2 Aufenthalten an Raststätten.
Kurz nach 15 Uhr erreichten wir unser erstes Ziel – ALICE, einen der 4 großen Detektoren am LHC ( Large Hadron Collider ). Der LHC ist der große Teilchenbeschleuniger am CERN. Er ist ein Ringbeschleuniger (Synchrotron) mit einer Länge von 27 km und befindet sich in einem Tunnel etwa 80 m unterhalb der Erdoberfläche. Nach der Ankunft konnten wir uns erst einmal stärken mit Brezel und Mineralwasser.
Wir wurden dort von unserem Guide, Prof. Dr. Peter Glaessel – ein guter Freund von Herrn Hoffmann – begrüßt. Er hielt zunächst einen Vortrag mit umfangreichen Informationen zum CERN, zum LHC und zu ALICE. Dadurch erhielten wir einen ersten Eindruck von dem, was wir anschließend besichtigen durften. Da der LHC zur Zeit nicht in Betrieb ist, hatten wir die Möglichkeit, einen Blick in das Herz von ALICE zu werfen. Nach Vortrag und Diskussion gingen wir zunächst in eine kleine Ausstellung in der ALICE – Halle, in der wir uns weiter informieren konnten, bis wir in kleinen Gruppen – mit jeweils 7 Leuten und einem Leiter mit Helmen ausgestattet – mit einem Fahrstuhl in 80 m Tiefe fuhren, immer in Richtung LHC. Und dann standen wir plötzlich vor dem Detektor ALICE, einem riesigen Gerät (etwa 25 m lang, 20 m breit und hoch und 10 000 t schwer) mit sehr vielen einzelnen Detektoren zum Nachweis der dort entstehenden Teilchen. In einem Artikel des Spiegel wurden diese Detektoren als Kathedralen der Physik bezeichnet. Es war sehr beeindruckend, so nah dran sein zu können. Die Teilchen fliegen dabei durch zwei eigentlich sehr dünne Rohre (einige cm Durchmesser) im Zentrum des Detektors. Die verschiedenen Teilchen sind dort mit unglaublich großer Geschwindigkeit (fast 100 % der Lichtgeschwindigkeit) unterwegs.
Nachdem alle Gruppen wieder oben am Tageslicht und in der immer noch strahlenden Sonne angekommen waren, machten wir uns auf den Weg zu unseren Hotels in Divonne les Bains. Da die Zimmereinteilung bereits erfolgt war, konnten wir relativ schnell einchecken. Den restlichen Abend hatten wir zur freien Verfügung.
Nach einem sehr guten Frühstück machten wir uns am nächsten Morgen um 8:30 Uhr wieder auf den Weg. Das Ziel waren zunächst 2 Ausstellungen im Gelände des CERN: der Mikrokosmos, eine Ausstellung, in der viel über den Aufbau der Welt und Modelle des LHC und der verschiedenen Detektoren zu sehen ist, und der Globe, eine Ausstellung zur Geschichte des CERN in coolem Ambiente.
Gegen 10:30 Uhr verabschiedeten wir uns vom CERN Richtung Heimat. Der Rückweg führte über Lausanne und Bulle zunächst nach Broc in die Schokoladenfabrik Cailler – eine der besten Schokoladen in der Schweiz. Schon bei der Ankunft stieg uns ein unverwechselbarer Geruch von sehr guter Schokolade in die Nase. Aufgeteilt in 3 Gruppen nahmen wir an einer Führung durch die Geschichte der Schokolade und der Fabrik Cailler teil. Am Ende durften wir, zur Freude aller, einmal quer durch die Schokoladenfabrik alle leckeren Sorten und Kreationen von Schokolade und Pralinen probieren. Wer dann immer noch nicht genug hatte, konnte sich anschließend im Schoko-Shop austoben und seine Vorräte auffüllen. Natürlich wurden auch diverse Süßigkeiten für Familie und Freunde gekauft.
Am frühen Nachmittag ging es schließlich, glücklich, zufrieden und mit einigen Kilos mehr in Form von Schokolade weiter Richtung Pforzheim.
Auch auf der Rückfahrt blieben wir von Staus verschont. Kurz vor 19 Uhr waren wir wieder am Schiller-Gymnasium, wo wir uns nach und nach voneinander verabschiedeten.
Insgesamt haben wir zwei super Tage verbracht mit tollem Wetter, vielen interessanten Eindrücken und ganz viel Spaß.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Hoffmann und bei Herrn Lintner für die Organisation dieser äußerst eindrücklichen Exkursion, die für uns zu einer wundervollen Abschlussfahrt als Abiturjahrgang geworden ist.
Julia und Nina Soldinger, Volker Hoffmann