Bis ins 19. Jahrhundert änderte der Rhein bei jedem Hochwasser sein ein bis drei Kilometer breites Labyrinth von Flussschlingen. Infolge der Flussbegradigung durch den badischen Wasserbauingenieur Tulla im 19. Jahrhundert wurden zwar die intensiven Hochwasserereignisse reduziert, die Fließgeschwindigkeit aber wegen der Laufverkürzung erheblich gesteigert. Eine massiv zunehmende Tiefenerosion und Grundwasserabsenkung mit Rückgang der Artenvielfalt in den angrenzenden Auen waren die Folgen. Um diese ökologischen Folgen abzufedern, wurden Wehre errichtet, mit denen die Stromgewinnung aus Wasserkraft möglich wurde. So entstand das Laufwasserkraftwerk Iffezheim als zehntes Flusskraftwerk entlang des Oberrheins. Es ist das größte Laufwasserkraftwerk Deutschlands und eines der größten in Europa.

Um all diese wirtschaftlichen und ökologischen Zusammenhänge besser kennenzulernen, unternahm die gesamte Jahrgangstufe 11 im Rahmen des Erdkundeunterrichts eine Exkursion zur Staustufe Iffezheim.

Zunächst wurden in einem Vortrag die Schülerinnen und Schüler mit dem gesamten Wirkungsgefüge der Rheinbegradigung und der Energieproblematik vertraut gemacht, wobei die Schüler und Schülerinnen mit ihren gezielten Fragen die Energiewende kritisch unter die Lupe nahmen.

Der anschließende Rundgang durch die Kraftwerksanlagen führte u.a. zum Fischpass und in das Herz der Anlage, der im Jahre 2013 neu installierten Maschine 5. Ein mulmiges Gefühl beschlich so manchen Schüler bei der Vorstellung, 25 m unter der Wasseroberfläche des Rheins zu stehen.

Diese Exkursion war ein wertvoller Beitrag des Faches Erdkunde zur unmittelbaren Erfahrbarkeit komplexer wirtschaftlicher, ökologischer und politischer Zusammenhänge.