Wie es einem geht, wenn man für die Dauer eines sozialen Jahres in Argentinien ankommt und von diesem Land nicht viel mehr weiß als „Messi“, davon berichtete unsere ehemalige Schülerin Kristin Mehrkens (Abi-Jahrgang 2015) vor den Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen im Rahmen des Gemeinschaftskundeunterrichts.
Schnell weitete sich das Bild : In Buenos Aires herrscht Armut, Gewalt, Drogenmissbrauch, hohe Inflation und „Machismo“ – so Kristin Mehrkens, die dort im Rahmen des Projekts „ Accion Social Ecumenica“ 3 bis 23-jährige Kinder und Jugendliche aus den Armutsvierteln unterrichtete. Zu tun hatte sie es mit jungen Menschen, die kaum Bildung und wenig Pflichtbewusstsein hatten , unter Antriebslosigkeit und Perspektivlosigkeit litten, zu Gewalt neigten und deren Selbstwertgefühl oftmals am Boden war.
Keine leichte Situation für eine Schülerin, die aus dem wohlbehüteten Deutschland kommt. Dennoch hat sie im Laufe ihrer Unterrichtszeit ( Geigenunterricht, Deutsch und Kochen waren ihre Hauptfächer ) immer mehr Kontakt zu den Seelen ihrer Kinder gefunden, sodass der Abschied nach einem Jahr viel, viel schwerer war, als die damalige Ankunft in Argentinien.
Für unsere Schüler ein tiefer Einblick in eine ganz andere Welt und vielleicht Anreiz, selbst einmal in einem fremden Land soziale Arbeit zu leisten.