Endlich war es so weit. 13 Schüler und Schülerinnen durften sich gemeinsam mit Frau Müller und Herrn Wallrich auf den langen Weg nach Berlin machen. Gegen 16:30 Uhr erreichten wir schließlich den Berliner Hauptbahnhof. Unsere Unterkunft lag allerdings noch ein paar S-Bahn-Stationen und Fußschritte von uns entfernt. Um kurz nach 17:00 Uhr konnten wir dann unsere Zimmer beziehen. Nachdem alles erkundet war, bereiteten wir uns auf einen Abend in der Disco "Matrix" vor. Da jedoch nicht alle sofort ihren Gefallen daran fanden oder erschöpft waren, verließen wir sie früher als geplant und gingen stattdessen frühzeitig ins Bett.

Am nächsten Morgen erwartete uns direkt nach dem Frühstück eine kleine, geführte Radtour, die entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze führte. Dabei konnten wir noch viele Spuren der Teilung wie Mauerüberreste oder die Mauergedenkstätte Bernauer Straße sehen und erkunden. Anschließend ging es für uns weiter nach Hohenschönhausen  in das ehemalige Stasi- Gefängnis. Ein früherer Häftling zeigte uns einige bedeutende Bereiche und verdeutlichte uns dabei, wie schrecklich die Menschen dort behandelt wurden. Damals diente es als Sammel- und Durchgangslager für unzählige Menschen, einige Unschuldige wurden so lange verhört, bis sie gestanden, in der Hoffnung auf ein milderes Urteil, jedoch vergeblich. Kurz darauf ging es für uns zurück, der letzte Programmpunkt für heute, ein Stadtrundgang durch das Berliner- Kiezleben, stand bevor. Beim Passieren der Straßen von Friedrichhain  sahen wir viele Restaurants, alte und neue Bauwerke, ein alternatives Kulturzentrum auf dem Gelände des ehemaligen Reichbahnausbesserungswerkes, kurz RAW, die neuen Bürogebäude am Osthafen und schließlich die East-Side-Gallery. In einer der vielen Kneipen am Boxhagener Platz ließen wir den Abend ausklingen.

Auch am Donnerstag frühstückten wir wieder um 8:00 Uhr. Für heute stand einiges auf dem Programm. Es  begann mit einer Busfahrt der Linie 100 an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Berlins vorbei bis zur Gedächtniskirche. Von dort aus bekamen wir Zeit, in kleinen Gruppen die Läden zu besuchen. Weiter ging es um 11:30 Uhr in den Reichstag. Dort besichtigten wir zuerst den Plenarsaal, wo wir genauestens über  Platzverteilung, Ausstattung, die Architektur und die Funktionsweise des Parlamentes informiert wurden.  Im Anschluss wurden wir von Herrn Buchholz, einem Mitarbeiter von Herrn Krichbaum, empfangen, der uns einen weiteren Einblick in die Arbeit eines Abgeordneten verschaffte. Nach der Begehung der Reichstagskuppel hatten wir noch das Vergnügen, im Reichstagsgebäude zu Mittag essen zu können. Nachdem wir ein wenig Freizeit genossen hatten, ging es weiter mit "The Story of Berlin", dabei passierten wir verschiedene Themenräume. Als erstes betraten wir einen Atomschutzbunker aus der Zeit des Kalten Krieges, er sollte im Falle einer nuklearen Katastrophe rund 3.600 Menschen Platz bieten, wurde jedoch, Gott sei Dank, nie benötigt. Im Laufe der Zeit ließ leider die Konzentration und Lust der Schüler, sowie die der Lehrer etwas nach, da die Führung sehr trocken und langweilig gestaltet wurde und sich ewig hinaus zögerte. Im Anschluss beendeten wir den Tag mit einem gemeinsamen Abendessen.

Bei der Gestaltung des Freitagmorgens gab es für uns einige Wahlmöglichkeiten. Wir bekamen die Wahl zwischen einer kleinen Stadtbegehung zu wichtigen Orten (Brandenburger Tor, Checkpoint Charlie, Holocaust-Denkmal, Gendarmenmarkt. Tränenpalast etc.) mit Herrn Wallrich, einem Besuch im "Medizinhistorischen Museum der Charité" mit Frau Müller oder der Eigengestaltung des Vormittages. Einige von uns schlossen sich Herrn Wallrich an, wenige Frau Müller und andere entschieden sich, selbstständig in die ‚Körperwelten‘ zu gehen. Danach trudelten wir nach und nach vor dem Bundeskanzleramt ein. Vorbei an den strengen Sicherheitskontrollen erkundeten wir das große, von Kunst geprägte Gebäude. Den Kabinettssaal mit den Ministersesseln, Empfangsräumen u.ä.  durften wir besichtigen. Am frühen Abend trafen sich alle wieder vor dem DDR- Museum, in dem wir anhand  vieler Ausstellungsstücke, Bilder und guten Erklärungen des Leiters eine genauere Vorstellung vom Leben in der DDR bekamen. Das absolute Highlight des Tages jedoch wurde die Vorstellung "THE WYLD“" im Friedrichstadtpalast. Das Zusammenspiel unglaublicher Bühnenbilder, Farbenspiele und Gesang mit den Show-Acts der Tänzer, Tänzerinnen und Akrobaten verzauberte uns auf Anhieb. Nachdem wir zu Abend gegessen hatten, besuchten wir noch einmal den beleuchteten Potsdamer Platz. Traurig stellten wir fest, dass unser letzter Abend in der schönen Hauptstadt zu Ende ging und uns eine lange Rückfahrt am nächsten Tag bevorstand…

Leider hieß es jetzt:  Koffer packen und zurück nach Hause.!                   
Kurz vor 10:00 Uhr machten wir uns zurück auf den Weg zum Berliner Hauptbahnhof. Um 11:28 Uhr starteten wir also wieder in Richtung Heimat, die wir mit Verspätung gegen 18:45 Uhr erreichten.

Zurückblickend lässt sich sagen, dass es eine wirklich schöne Woche war, in der wir viele interessante und tolle, aber auch traurige und schockierende Einblicke bekamen. Ein besonderes Dankeschön gilt natürlich unseren beiden Begleitpersonen, Frau Müller und Herrn Wallrich, die viel Planung, Offenheit und Engagement in diese Woche eingebracht haben.                                                                                                                                                                                                      Kim Faßbender