„Gibt es bei euch auch hitzefrei?“ – Diese Frage interessiert die Schülerinnen und Schüler der 5a brennend, als sie auf einem Foto feststellen, dass das Klassenzimmer der Schülerinnen, denen sie heute zum ersten Mal Briefe schreiben, keine Fensterscheiben hat. Die logische Schlussfolgerung: Es muss in Ouidah, einer Hafenstadt im westafrikanischen Benin, ganzjährig so warm sein, dass es keine Scheiben braucht. Das liege an der großen Nähe zum Äquator, wissen sogar manche Kinder zu erklären. Aber wird die Hitze nicht auch irgendwann anstrengend beim Lernen?

Zu Beginn des Schuljahres hat die Klasse Sachtexte über das Leben von Kindern in anderen Ländern wie Indonesien und China gelesen und konnte sich auch über eigene Erfahrungen austauschen, denn manche Kinder waren selbst schon in der Türkei, Großbritannien, der Schweiz, Russland oder Südafrika in der Schule. Durch eine Kulturreise von Deutschlehrerin Frau Zejewski in den Weihnachtsferien entstand nun Kontakt zum Lycée des jeunes filles de Ouidah, an der Deutsch eine beliebte Fremdsprache ist. Der dortige Deutschlehrer freut sich auf die Gelegenheit für seine Deutschanfängerinnen, ihr Deutsch mithilfe der Briefe vom Schiller-Gymnasium anwenden zu können. Und wer aus der 5a ab dem nächsten Schuljahr Französisch lernt, kann diese Sprache wiederum mit den neuen Brieffreundinnen üben. Denn in Benin ist Französisch Unterrichtssprache.Erstmal wartet die Klasse nun aber gespannt auf Antworten auf Fragen wie „Welche Schulfächer hast du?“ und „Magst du deine Schuluniform?“. Auch die zweitbeliebteste Frage, „Messi oder Ronaldo?“, wird aus dem fußballbegeisterten Westafrika sicher nicht unbeantwortet bleiben.

(Christina Zejewski)