„Glück malt man mit Punkten, Unglück mit Strichen (…) Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst, ganz viele kleine Punkte machen (…) Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.“ (Peter Stamm: „Agnes“)
Im Rahmen des Deutschunterrichts besuchte am vergangenen Mittwochabend die komplette Jahrgangsstufe 12 mit ihren Lehrern Frau Baldo, Frau Koller und Herrn Hofmann die Inszenierung zu Peter Stamms Roman „Agnes“, der in diesem Schuljahr zum vorerst letzten Mal als eines der drei „Sternchenthemen“ im schriftlichen Abitur vorgegeben ist.
Der Roman beschreibt das Liebesverhältnis zwischen dem namenlosen Ich-Erzähler, einem desillusionierten Schweizer Sachbuchautor, und der deutlich jüngeren Physikerin Agnes. Diese fordert ihn eines Tages dazu auf, eine Geschichte über sie und über ihre Beziehung zu schreiben. Schnell zeigt sich, dass Wunschdenken und Realität nicht dauerhaft übereinstimmen können – und dass die Fiktion immer mehr Macht über das Leben der beiden Protagonisten erhält, deren Beziehung letztendlich auf tragische Weise scheitert.
Die Inszenierung hielt sich über weite Strecken an die Originalvorlage, so dass den Schülerinnen und Schülern der Zugang deutlich erleichtert wurde. Dem Publikum imponierte vor allem die ausdrucksstarke und intensive Darstellung der Schauspielerin Cornelia Gröschel, die in ihrer Rolle als Agnes brillierte und einen nachhaltigen Eindruck hinterließ.
Rückblickend ist der Besuch im Badischen Staatstheater als eine überaus gelungene Veranstaltung zu bewerten, die neben der Abiturvorbereitung auch dazu dient, den Schülerinnen und Schülern die Verbindung zwischen Literatur und Theater zu veranschaulichen.
Julian Hofmann
Bildquellen: www.staatstheater.karlsruhe.de/programm/fotogalerie/1451/