„Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, …“

Heiter. Diesem Wort aus Hermann Hesses Gedicht Stufen misst Boris Rothmann, schulpsychologischer Berater des Schiller-Gymnasiums, große Bedeutung zu, denn es sei die Heiterkeit, die Leichtigkeit, die Kinder und Jugendliche benötigen, um gesund erwachsen zu werden. Etliche Eltern, natürlich vor allem jüngerer Schüler, aber auch einige Kollegen hörten dem anderthalbstündigen Vortrag interessiert zu, stellten Fragen, baten um Rat. Herr Rothmann ergründete auf unterhaltsame Art, vor welchen Herausforderungen die Schüler auf einer neuen Schule stehen – und mit ihnen auch Eltern und Lehrer.

Nicht unerwartet erwies sich das Thema Handys als wichtigster Diskussionsstoff des Abends. Wie früh sollte ein Kind ein Smartphone besitzen? Sollte es überhaupt? Welche Auswirkungen hat die ständige Handybenutzung auf die Kinder? Die Antworten waren teils ernüchternd, da es kein Rezept für den richtigen Umgang gibt und jedes Kind anders auf die Medienvielfalt reagiert, teils regten sie zum Nachdenken an, da der durch häufigen Handykonsum verursachte Informationsüberfluss auf der einen und der Bewegungsmangel auf der anderen Seite die Entwicklung der Kinder beeinträchtigen. Für Zehnjährige hielt Herr Rothmann eine „Medienzeit“ von bis zu zwanzig Minuten pro Tag für angemessen. Fraglich, ob nicht vielleicht einige schon in der Mittagspause weit darüber liegen …

Über die Pubertät ging es nach all den Fragen und Diskussionen nur kurz. Herrn Rothmanns Tipps an die Eltern: Konflikten Raum geben, standhaft bleiben und mit Stolz „die bösen Eltern“ sein.

Nach dem Informationsabend hatte jeder die Gelegenheit, ein persönliches Gespräch mit Herrn Rothmann zu suchen. Diese Möglichkeit wurde von den Eltern gerne angenommen.