„Das ist nice to have“ – Diesen Satz hörten die Schüler der J11 während eines Vortrags von Valentin Siebler, einem ehemaligen Schüler des Schiller-Gymnasiums, im Rahmen des Wirtschaftskurses. Nach dem Abitur im Jahre 2012 begann er mit dem dualen Studium bei der Robert Bosch GmbH eine Ausbildung zum Investmentberater. Auch steht eine leitende Stelle bei der Finanzberatungsfirma tecis in Aussicht. Ihm ist also ein gewisser Sachverstand bezüglich des Themas „Finanzielle Intelligenz“ nicht abzusprechen. Seiner Ansicht nach werde diese an den Schulen zu wenig gefördert. Ein Missstand, der dazu führe, dass viele trotz ihres Schulabschlusses nicht wüssten, wie mit dem eigenen Geld umzugehen sei.
In seiner Präsentation beleuchtete er das Thema der drohenden Altersarmut im Zuge des demographischen Wandels. Daraus entsteht die Notwendigkeit, die eigenen finanziellen Mittel effizient anzulegen. Zinsen auf Spareinlagen gebe es kaum, so müsse in Aktien und Rohstoffe investiert werden. Dies sei der einzige Weg, um das mühselig Ersparte vor der drohenden Inflation zu retten, betonte er.
Er verglich den aktuellen durchschnittlichen Zinssatz für Tagesgeldkonten von 0,1% mit dem durchschnittlichen Wachstum des DAX in den vergangenen Jahren von 8% pro Jahr. Dennoch nehmen nur 10% der Deutschen diese Möglichkeit wahr. Aus seiner Sicht ein Missstand.
Es fehle den meisten Geld, Zeit und Wissen, um richtig in Wertpapiere zu investieren, erklärte Valentin Siebler. Eine Alternative seien Aktienfonds. Diese empfindet er als eine relativ sichere Möglichkeit, Geld auch in kleineren Summen anzulegen. Das gehe ohne Zeitdruck, da alle Aktienkäufe durch erfahrene Fondsmanager getätigt werden.
Trotz der scheinbar eleganten Lösung der Altersvorsorge mittels Fonds bestand gewisse Skepsis bei Schülern und Lehrkräften. So wurde auf die Gefahr einer Fondschließung während der Finanzkrise hingewiesen. Man solle beim Kauf eines Fonds nicht zu vertrauensvoll gegenüber dem Fondsberater sein, da man sonst ein riskantes Spiel mit der eigenen Zukunft betreibe.
Valentin Siebler beendete seinen Vortrag mit einem Blick in die Zukunft, bei dem er die Wichtigkeit des technischen Fortschritts und dem damit einhergehenden „First Mover Advantage“ hervorhob. Hierbei drohe die deutsche Wirtschaft den Anschluss zu verlieren. Die deutschen Anleger sollten deshalb in die internationale Wirtschaft investieren. „Die Masse ist der Unsinn“ zitierte der Referent am Ende seines Vortrags vom Namensgeber unserer Schule, um nochmals hervorzuheben, wie wichtig es sei, in Wertanlagen zu investieren, obwohl 90% der Deutschen diese Möglichkeit weiterhin auslassen.
Die Präsentation hat vielen bewusst gemacht, wieviel von der frühzeitigen Altersvorsorge abhängt.
(Timo Birr)