Schiller Gymnasium Pforzheim Unsere Schule Heft 35

ist, sowie ein Wohnzimmer anhand der Gegenstände identifizieren. Als wir am Ende an einem Tisch saßen (an dem wir auch erst einmal die Stühle finden mussten), erzählte uns der Führer auch, dass es im Durchschnitt ungefähr zehn bis zwölf Jahre dauert, bis man sich an das Blindsein gewöhnt hat, falls man nicht seit der Geburt blind ist. Dies ist eine sehr lange Zeit, jedoch wurde uns nach der Tour auch wirklich klar, dass dies so lange dauert. Der Rundgang durch die dunklen Räume brauchte ungefähr eine Stunde, jedoch reichte uns dies auch aus. Es ist wirklich nicht einfach, den Weg zu finden oder Gegenstände zu identifizieren, wenn man nichts sieht. Daher war dies eine sehr spannende, aber auch anstrengende Erfahrung. Durch dieses Event haben wir aber auch gemerkt, dass blinde Men- schen wirklich ein schweres Leben haben, welches man definitiv nicht unterschätzen sollte. Allerdings haben wir alle aber auch ge- merkt, dass man sich durch das Nichtsehenkönnen auf andere Sin- ne viel stärker fokussiert, wie beispielsweise das Hören, Riechen, Fühlen und vor allem das Reden. Da wir als Gruppe beispielsweise das Wohnzimmer identifizierten, war das Gespräch miteinander sehr wichtig, da jeder sehr einfallsreiche Ideen hatte und wir im Team die Aufgabe gut lösen konnten. Diese Sinne sind auf einmal viel präsenter als zuvor. Wir sind der Meinung, dass man Dialog im Dunkeln unbedingt besuchen sollte, da es wirklich sehr spannend ist, für eine Stunde selbst blind zu sein und zu sehen, wie dies ist. Eine dritte Gruppe musste sich in verschiedenen Escape-Rooms beweisen. Am Escape Room angekommen teilten sich die Grup- pen selbst ein. Es gab drei Räume, die sich im Schwierigkeitsgrad unterschieden. Man konnte auswählen zwischen leicht, mittel und schwer. Meine Gruppe hatte den leichten Raum, in welchem man Rätsel lösen und Schlüssel suchen musste, um sich zu befreien. Dafür hatte man eine Stunde lang Zeit. Wir hatten es noch vor Ab- lauf der Zeit geschafft und waren die ersten, die den Escape Room verlassen haben. Nachdem die Stunde vorbei war, kamen auch die anderen Gruppen raus. Vor dem Escape Room wurde noch ein Grup- penbild gemacht, bevor wir alle wieder Freizeit hatten, um Hamburg weiter zu erkunden. Am Nachmittag konnte eine Hälfte der Schüler das Schokomuseum, die andere Hälfte das Automuseum besuchen. Es war ein Erlebnis purer Freude und Spaß, mit vielen lustigen Momenten zwischen- durch. Nicht nur durfte jeder ein Stück natürliche und herkömmliche Schokolade probieren, sondern erfuhr auch ihre Geschichte und wie sich eine unscheinbare Frucht zu einem enormen industriellen Kon- sum der Menschen entwickelte. Am Abend genossen die Schüler wie auch die Lehrer unabhängig voneinander leckere Gerichte aus Hamburg und kamen gegen Ende der gelungen Nacht ans Hotel zu- rück, um noch ihre Siebensachen für die darauffolgende Abfahrt am nächsten Tag zu packen. An diesem Tag wurden gegen 7 Uhr morgens noch die letzten Bet- ten abgezogen und die restlichen Koffer zusammengepackt. Die Lehrer gingen, nachdem alle Koffer eingeladen waren, mit jeweils einer Person pro Zimmer zurück nach oben, um unsere Zimmer auf Sauberkeit und Ordnung zu kontrollieren. Einige hatten daraufhin noch einiges zu tun, wie beispielsweise Tische putzen oder Bet- ten abziehen. Nun begann die circa 9-stündige Reise zurück nach Büchenbronn, Pforzheim. Während der Fahrt machten wir mehrere kleine Pausen, um schnell zum Bäcker oder auf Toilette zu gehen. Gegen 18 Uhr kamen wir nun nach einigen kleinen Staus endlich am Schiller-Gymnasium an und wurden dort herzlich von unseren Eltern oder Bekannten empfangen. Zurückblickend auf die letzten fünf Tage würde ich unsere Studien- fahrt als sehr gelungen und abwechslungsreich beschreiben. Neben den vielen kulturellen Angeboten war für uns Schüler jedoch die viele Freizeit, die uns gegeben wurde, besonders attraktiv. Dadurch konnten wir unseren Aufenthalt sehr individuell und nach eigenem Interesse gestalten. Unsere Klassengemeinschaft wurde unserer Meinung nach bemer- kenswert gestärkt. Wir besuchten alle zusammen die Reeperbahn und konnten dort gemeinsam den Abend genießen. 77

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