Schiller Gymnasium Pforzheim Unsere Schule Heft 34
Kurz vor dem Übergang in die Jahrgangsstufe kamen bei einigen von euch wieder Zweifel auf: Kann ich das Abitur überhaupt schaf- fen, habe ich die Kraft? Euch fallen bestimmt noch viel mehr Herausforderungen, die ihr trotz anfänglicher Bedenken überwunden habt, ein. Man hat euch zeigen wollen, dass alles möglich ist, so lange man an sich selbst glaubt und niemals aufgibt. Man hat an euch geglaubt. Zusammen kann man nämlich Berge versetzen, scheinbar unüber- windbare Hindernisse meistern und dann stolz auf das Erreichte sein, gemeinsam Erfolge feiern und in die Ruhmeshalle einziehen. So dachten wir bis März 2020. Man schmiedete schon Pläne für die Studienfahrt – Barcelona, Ber- lin oder doch lieber Rom? Leidenschaftliche Diskussionen waren an der Tagesordnung. Einige, dazu gehörte auch ich, freuten sich schon auf die traditio- nelle Abiturabschlussfahrt – der Skifreizeit Ende Januar 2021 ins Kleine Walsertal. Dann kam Corona, ein Virus erobert die Welt, fordert Menschen- leben, lässt Existenzen wegbrechen, wirft existenzielle Fragen auf. Viele Unsicherheiten, Ängste, Fragen über Fragen. Wie soll es weitergehen? Können wir Abitur machen? Wie können wir Abitur machen? Doch auch diese Herausforderungen habt ihr, haben wir gemein- sam gestemmt, immer wieder haben wir uns gegenseitig zugerufen: Wir schaffen das , alles ist möglich. Lehrer, wie Schüler haben sich gegenseitig motiviert, sich gegenseitig geholfen und animiert, die nächste Hürde zu überwinden. Der größte Ruhm gebührt aber heute euch. Liebe Abiturientinnen und Abiturienten. Ihr habt unter der Co- rona-Situation, unter den Bedingungen von zeitweisen Schul- schließungen, Fernunterricht, Wechsel- und Präsenzunterricht das Abitur erlangt habt euch motiviert, habt eigenständig und eigen- verantwortlich gearbeitet, seid über euch hinausgewachsen. Seid Freunde, Klassenkammeraden, eine Kursstufe, Schulgemeinschaft geblieben – auch auf Distanz. Heute haben wir uns in eurer Hall of Fame zusammengefunden, um euer Abitur zu feiern. Ich, wir alle hier sind stolz auf euch, ihr habt euch nicht unterkriegen lassen. Ihr habt es geschafft, ihr habt eure Reifeprüfung abgelegt, und zwar mit einem exzellenten Gesamtschnitt von 2,1. Und in der Corona- pandemie habt ihr nicht nur eure schulische Reifeprüfung , sondern auch eure „Reifeprüfung“ als verantwortliche, verantwortungsvolle Bürgerinnen und Bürger bestanden. Ihr habt als junge Menschen auf vieles verzichtet, um ältere und schwächere Menschen zu schützen. Auch das ist ein besonderes Zeichnen von Reife, und ein Grund mehr, euch alle in die Hall of Fame dieser Schule aufzunehmen, euch ganz besonders in unseren Herzen zu bewahren. Wir – und hier spreche ich für all Eure Lehrerinnen und Lehrer und alle Mitarbeitenden dieser Schule – freuen uns, wenn ihr wieder in eure Hall of Fame – an euer Schiller zurückkommt und berichtet, welche Berge ich erklommen habt. Was ihr erreicht habt. Wer ihr geworden seid. Ihr seid immer herzlich willkommen! Schließen möchte ich nun mit folgenden Zeilen eures Abiliedes: Du kannst der Held sein Du kannst das Gold bekommen, alle Rekorde brechen, von denen es keiner glaubte Du wirst es nie wissen, wenn du es nicht versuchst Tu es für deinen Namen Denn der Tag wird kommen Und die Welt wird deinen Namen kennen Und du wirst in den Wänden der Ehrenhalle sein Aber bei allem was ihr tut, entscheidet, lebt, bedenkt stets: Nicht alles was man tun kann, muss man tun. Man muss kein Held sein, kein Gold bekommen, wenn man es nicht möchte. Man muss vor allem immer eins: Mensch sein und bleiben. Joachim Zuber 49
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